Stand: 14.09.2025 22:02 Uhr

Rund 500.000 Menschen haben am Wochenende den Hamburger Hafen besucht. Mit einem Doppelauslauf der „MSC Preciosa“ und der „Norwegian Dawn“ sind am Sonntagabend die 10. Cruise Days zu Ende gegangen.

Nach drei Tagen Cruise Days haben die Veranstalter am Sonntag eine positive Bilanz gezogen: Auf der reinen Eventfläche habe man das Ziel von 250.000 Besucherinnen und Besuchern erreicht, teilte Mitorganisator Uwe Bergmann mit. Insgesamt hätten an allen drei Eventtagen rund eine halbe Million Menschen den Hamburger Hafen besucht. Auch die Flaniermeile mit Informationsständen der Reedereien, Musik, Tanz und Kulinarik sei „bestens besucht“ gewesen. „Unsere Gäste haben das Angebot an Land sehr gut angenommen und sind zu Tausenden in den Abendstunden an die Hafenkante gekommen, um die abendlichen Inszenierungen zu sehen“, so Bergmann.

Auch bei der Hamburg Tourismus zeigte man sich zufrieden. Die Hamburg Cruise Days seien weit mehr als ein touristisches Highlight, teilte Geschäftsführer Michael Otremba mit. „Sie sind ein Fest der Begegnung, das den Stolz der Hamburgerinnen und Hamburger ebenso widerspiegelt wie die internationale Anziehungskraft unserer Stadt“, so Otremba.

Doppelauslauf als Finale

Insgesamt acht Kreuzfahrtschiffe haben während der dreitägigen Veranstaltung im Hamburger Hafen angelegt. Zum Finale am Sonntagabend stand ein spektakulärer Doppelauslauf auf dem Programm: Auf Steinwerder legte zunächst das Kreuzfahrtschiff „MSC Preciosa“ ab und fuhr anschließend in Richtung Elbphilharmonie. Dort traf das mehr als 330 Meter lange Schiff auf die etwas kleinere „Norwegian Dawn“. Begleitet von Musik verließen dann beide Kreuzfahrer den Hafen Richtung Nordsee. Bereits am Sonnabend hatten trotz wechselhaften Wetters viele Menschen im Hafen die große Schiffsparade besucht, bei der insgesamt fünf Kreuzfahrer teilnahmen – begleitet von einer Lichtshow, dem blau erleuchteten Hafen und einem Feuerwerk.

Schiffsparade und Feuerwerk

Die Parade wurde in diesem Jahr von der „Mein Schiff 4“ angeführt. Mit dabei waren außerdem die „MSC Preziosa“, die „Vasco da Gama“, die „MS Sans Souci“ und die „AIDAperla“. Die teilnehmenden Schiffe fuhren die Elbe an der Hafenkante entlang – begleitet von einem Feuerwerk. Für einen ersten Höhepunkt sorgte am Freitagabend ein großes Feuerwerk. Im Mittelpunkt stand dabei das Kreuzfahrtschiff „Vasco da Gama“, das mit dem Feuerwerk in Szene gesetzt wurde.

Kreuzfahrtterminal in der Hafencity offiziell eröffnet

Außerdem wurde am Freitagabend das neue Kreuzfahrtterminal in der Hafencity offiziell eröffnet. Das Cruise Center Hafencity grenzt direkt an das Einkaufszentrum Westfield Hamburg-Überseequartier. Es ist das vierte Kreuzfahrtterminal in Hamburg und ergänzt die Anlagen in Altona, auf Steinwerder sowie das Interims-Kreuzfahrtterminal Baakenhöft. Bereits seit April machen immer wieder kleinere Kreuzfahrtschiffe in der Hafencity fest, um die Abläufe zu testen und zu verbessern. Bis Jahresende sind insgesamt etwa 50 Anläufe geplant, im kommenden Jahr sollen es dann fast doppelt so viele sein. Dann soll dort auch eine Landstromanlage zur Verfügung stehen. Zur Eröffnung lag das Kreuzfahrtschiff „Europa“ in der Hafencity.

Blue Port: Hafen erstrahlt in blauem Licht

Schon seit Mittwoch wird der Hafen im Rahmen des Projekts Blue Port abends in blaues Licht gehüllt. Zum zehnten Mal ließ der Lichtkünstler Michael Batz Lichter im Hafen aufstellen, die nach Anbruch der Dämmerung den Hamburger Hafen blau erstrahlen lassen. Es sind mit 9.000 Lichtelementen dieses Mal mehr als doppelt so viele Lichtpunkte wie beim letzten Blue Port im Jahr 2023. Der Blue Port findet anlässlich der Cruise Days statt, dauert aber bis zum 21. September. Mehr als zehn Containerbrücken und zehn weitere Brücken in der Speicherstadt erstrahlen in blauem Licht. Damit feiert der Hafenkonzern HHLA sein 140-jähriges Bestehen. Auch das Westfield Hamburg-Überseequartier und das Baakenhöft-Gelände mit dem Bauplatz für das geplante Opernhaus in der Hafencity sind dabei.

Umweltschützer kritisieren Kreuzfahrten

Umweltschutzorganisationen protestierten auch in diesem Jahr gegen die Cruise Days, weil sie den Kreuzfahrt-Tourismus wegen der Luftverschmutzung durch die Schiffe ablehnen. Erste Protestaktionen gab es am Donnerstag in Hamburg. Hamburg hat im vergangenen Jahr mit 1,3 Millionen Passagieren so viele Kreuzfahrtgäste wie noch nie registriert.

Neben dem Hafengeburtstag sind die Cruise Days die zweite große Veranstaltung im Hamburger Hafen. Finanziert wird das Großereignis unter anderem durch Sponsoring der drei großen Kreuzfahrtreedereien AIDA Cruises, MSC Cruises und TUI Cruises. Diese nutzen das Event, um ihre Angebote einem großen Publikum zu präsentieren. Normalerweise finden die Cruise Days alle zwei Jahre statt. Bei den letzten Cruise Days im Jahr 2023 zählten die Veranstalter am Ende rund 250.000 Gäste. Die nächsten Hamburg Cruise Days finden vom 17. bis 19. September 2027 statt.

Peter Kleffmann berichtet aus dem Hafen.

Für viele Hafenfans ist das Event ein Spektakel – aber es zieht auch Kritik auf sich. Peter Kleffmann ist dabei.

Das Schiff "Havila Polaris" der Reederei Havila Kystruten

Laut jüngstem Kreuzfahrtranking sind Schiffe norwegischer Reedereien am wenigsten klimaschädlich. Derweil gab es in Hamburg Protestaktionen gegen die Kreuzfahrtindustrie.

Der Hamburger Hafen leuchtet zum Auftakt der Lichtshow "Blue Port" in blauem Licht.

Mehr als zehn Containerbrücken und zehn weitere Brücken in der Hamburger Speicherstadt erstrahlen bis zum 21. September in blauem Licht.

Das Kreuzfahrtschiff "Queen Mary 2" läuft in den Hamburger Hafen ein

Im vergangenen Jahr sind noch mal 100.000 Menschen mehr in Hamburg auf Kreuzfahrtschiffen an Bord gegangen. Dieses Jahr soll der Zuwachs weitergehen.

Schiffe beim Hamburger Hafengeburtstag.

Vom 9. bis 11. Mai hat Hamburg seinen 836. Hafengeburtstag gefeiert. Hier finden Sie alle Infos, Fotos und Videos zum Hafenfest.