Norbert Emmerich (AfD), Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters in Gelsenkirchen, gibt am Wahlabend ein Interview.

Norbert Emmerich (AfD) (dpa / Henning Kaiser)

Hochrechung: Knappes Rennen um Platz drei
Spahn: Wahlergebnis gibt Rückenwind
Wirtschaft als wahlentscheidendes Thema
Wüst: Ergebnis der AfD muss zu denken geben

+++ AfD-Kandidaten verhindern: CDU und SPD wollen sich in Stichwahlen gegenseitig helfen

Bei den Stichwahlen um die Chefsessel in den Rathäusern wollen CDU und SPD sich gemeinsam unterstützen, um AfD-Kandidaten zu verhindern. Das kündigten Ministerpräsident Wüst (CDU) und SPD-Landesparteichefin Philipp im WDR-Fernsehen an.

+++ AfD in drei Städten in Stichwahl um Posten des Oberbürgermeisters

In Gelsenkirchen treten in zwei Wochen die Bewerber von SPD und AfD in einer Stichwahl gegeneinander an, wie die Stadt mitteilte. Im ersten Wahlgang erhielt die SPD-Kandidatin Henze 37,0 Prozent der Stimmen. Der AfD-Kandidat Emmerich lag mit 29,8 Prozent auf dem zweiten Platz.

Auch in Duisburg ist eine Stichwahl nötig, weil kein Bewerber auf Anhieb die nötige absolute Mehrheit erhielt. Der amtierende Oberbürgermeister Link (SPD) erhielt im ersten Wahlgang 46,0 Prozent der Stimmen. Der AfD-Kandidat Groß lag mit 19,7 Prozent deutlich dahinter. Auch in Hagen kommt ein Politiker der Alternative für Deutschland in die Stichwahl. Der AfD-Kandidat Eiche erhielt 21,2 Prozent der Stimmen und lag damit hinter dem CDU-Kandidaten Rehbein, auf den 25,1 Prozent der Stimmen entfielen.

In der aktuellen Hochrechnung kommen die Parteien auf folgende Ergebnisse: CDU 33,3 Prozent, SPD 22,1, AfD 14,5, Grüne 13,5, Linke 5,6, FDP 3,7 Prozent und andere Parteien 7,3 Prozent. Die Zahlen sind Durchschnittswerte, die regional stark abweichen können. Bei den Zahlen handelt es sich um Durchschnittswerte, die regional stark abweichen können.

+++ Parteispitzen analysieren Wahlergebnisse aus Nordrhein-Westfalen

Nach der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen kommen heute in Berlin die Gremien der Bundestags-Parteien zusammen, um die Ergebnisse zu analysieren. Ein wichtiges Thema dürfte dabei das Abschneiden der AfD sein, die ihren Wähleranteil im Vergleich zur vergangenen Kommunalwahl fast verdreifachen konnte.

+++ Abruf von Wahlergebnissen im Internet vielerorts gestört

Dutzende Kommunen in Nordrhein-Westfalen haben bei der Darstellung der Kommunalwahlergebnisse im Internet am Abend zeitweise mit Problemen gekämpft. Grund war ein technischer Fehler im Kommunalen Rechenzentrum Niederrhein. Es habe sich aber nicht um einen Hackerangriff gehandelt, sagte der Sprecher des Rechenzentrums.

Der technische Fehler habe bis etwa 20.00 Uhr bestanden. Es sei dann durch Umschalten auf einen anderen Server gelöst worden. Betroffen gewesen seien etwa drei Dutzend Kommunen in den Kreisen Viersen, Wesel und Kleve sowie die Stadt Bocholt, hieß es weiter. Auf die Wahlauszählung habe das Problem keine Auswirkungen gehabt, es habe auch keine Verzögerungen deswegen gegeben

+++ Essener OB Kufen und Aachens Oberbürgermeisterin Keupen müssen in Stichwahl

Der Essener Oberbürgermeister Kufen kam auf 42,3 Prozent der Stimmen, wie die Stadt mitteilte. Ebenfalls in der Stichwahl ist die SPD-Politikerin Klewin. Die Lehrerin und Kommunalpolitikerin erzielte 20,2 Prozent. Kufen war bei der Kommunalwahl 2020 bereits im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit wiedergewählt worden.

In Aachen muss Oberbürgermeisterin Keupen in die Stichwahl. Die parteilose Politikerin, die für die Grünen antrat, kam nach Auszählung nahezu aller Wahlbezirke auf 33,2 Prozent der Stimmen. Damit lag sie hinter ihrem Herausforderer von der CDU, Ziemons. Er erreichte 40,1 Prozent, wie die Stadt auf ihrer Internetseite mitteilte.

+++ OB Westphal liegt in Dortmund vorn

Der Dortmunder Oberbürgermeister Westphal (SPD) hat bei der Kommunalwahl die meisten Stimmen geholt, muss sich aber einer Stichwahl stellen. In der drittgrößten Stadt in Nordrhein-Westfalen kam er in der ersten Runde auf 27,4 Prozent der Stimmen. Elf Gegenkandidaten waren diesmal gegen Westphal angetreten, darunter der CDU-Politiker Kalouti, der mit 17,0 Prozent die zweitmeisten Stimmen auf sich vereinte.

+++ Ex-Polizeipräsident geht in Bochum in OB-Stichwahl

In Bochum geht der langjährige Polizist und frühere Polizeipräsident Lukat in die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters. Der gemeinsame Kandidat von SPD und Grünen erzielte mehr als 43 Prozent der Stimmen, wie die Stadt mitteilte. Auf den zweiten Platz kam mit deutlichem Abstand der CDU-Kandidat Bracke mit knapp 23 Prozent. Der bisherige Oberbürgermeister Eiskirch (SPD) war nach zwei Amtszeiten nicht mehr angetreten.

+++ Die Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen bestimmt die Meinungsspalten in den deutschen Zeitungen
Die DLF-Presseschau können Sie hier hören und nachlesen.
+++ Grüne Aymaz und SPD-Mann Burmester in Köln in OB-Stichwahl

In Köln gehen die Grüne Berivan Aymaz und der Sozialdemokrat Torsten Burmester in die Oberbürgermeister-Stichwahl. Nach Auszählung nahezu aller Wahlbezirke lag Aymaz mit 28,1 Prozent der Stimmen vorn und hat damit Chancen, als erste Grünen-Politikerin Oberbürgermeisterin der Millionenstadt zu werden. Burmester kam auf 21,3 Prozent, wie die Stadt auf ihrer Internetseite mitteilte.  Der CDU-Kandidat, Baudezernent Markus Greitemann, landete mit 19,5 Prozent nur auf dem dritten Platz. Die amtierende Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) war nach zwei Amtsperioden nicht mehr angetreten. 

Zu sehen sind mehrere Wahlplakate von Politikern und Politikerinnen für die Oberbürgermeisterwahl in Köln.

Die Kölner Wahlplakate der OB-Kandidaten (v.l.): Markus Greitemann (CDU), Volker Görzel (FDP), Torsten Burmester (SPD) und Berivan Aymaz (Bündnis 90, Die Grünen) (picture alliance / Panama Pictures / Christoph Hardt)

+++ Bonns grüne Oberbürgermeisterin Dörner muss in Stichwahl gegen CDU-Mann

In Bonn könnte die grüne Oberbürgermeisterin Katja Dörner ihr Amt verlieren. Sie kam auf 33,1 Prozent der Stimmen und lag damit hinter dem CDU-Kandidaten Guido Déus, der 38,9 Prozent erreichte, wie die Stadt auf ihrer Internetseite mitteilte.  Dörner hatte bei der Kommunalwahl 2020 überraschend als erste Grüne den Chefsessel im Rathaus erobert, indem sie sich gegen den favorisierten CDU-Amtsinhaber durchsetzte.

+++ Wahlbeteiligung auf neuem Höchststand

Die Wahlbeteiligung bei der NRW-Kommunalwahl ist auf dem höchsten Standt seit 1994. Sie stieg von 51,9 Prozent bei der letzten Kommunalwahl 2020 auf den nun 56,5 Prozent, laut aktueller Hochrechnung. Die Kommunalwahlen 1994 fanden allerdings gleichzeitig mit der Bundestagswahl statt.

+++ Neue Hochrechnung

Laut einer Hochrechnung von 21.43 Uhr wird der Abstand zwischen AfD und den Grünen kleiner. Die AfD liegt nun bei 14,8 Prozent (plus 9,7) vor den Grünen mit 13,3 Prozent (minus 6,7) an dritter Stelle. Die CDU kommt danach auf 33,3 Prozent (minus 1,0) und der SPD mit 22,1 Prozent (minus 2,2).

+++ In Gelsenkirchen hat es der AfD-Kandidat in die Stichwahl geschafft.

Norbert Emmerich kam nach Auszählung aller Stimmen auf 29,8 Prozent, wie die Stadt mitteilte. SPD-Kandidatin Andrea Henze erhielt 37 Prozent. Für CDU-Kandidatin Laura Rosen stimmten 19,1 Prozent. Damit kommt es in zwei Wochen zur Stichwahl zwischen den Kandidaten von SPD und AfD.

+++ Bei der Oberbürgermeisterwahl in Köln liegt die Kandidatin der Grünen vorne.

Nach Auszählung fast aller Stimmen kommt Berivan Aymaz auf 28 Prozent. Dahinter folgen Torsten Burmester (SPD) mit 21,4 Prozent und Markus Greitemann (CDU) mit 19,4 Prozent. Bliebe es bei diesem Ergebnis, käme es am 28. September zu einer Stichwahl zwischen Aymaz und Burmester. Die parteilose amtierende Oberbürgermeisterin Henriette Reker war nach zehn Jahren im Amt nicht mehr angetreten.

+++ Neue Hochrechnung bringt nur wenig Veränderungen.

Die Christdemokraten kommen laut der jüngsten Hochrechnung des WDR (20.20 Uhr) landesweit im Schnitt auf 34,6 Prozent (plus 0,3 im Vergleich zu 2020). Die SPD erreicht 22,0 Prozent (minus 2,3). Die AfD kann mit 15,3 Prozent ihr Ergebnis von 2020 verdreifachen (plus 10). Die Grünen erlitten Verluste von 7,1 Prozentpunkten und landeten bei 12,9 Prozent. Für die FDP stimmten 3,3 Prozent (minus 2,3), die Linke verbesserte sich auf 5,3 Prozent (plus1,5).

+++ Grünen-Bundeschef Banaszak sieht das schwache Abschneiden als Folge einer grundsätzlichen politischen Verschiebung.

„Ökologische, progressive Politik hat es gerade schwer“, sagte er im WDR Für die Grünen komme es nun darauf an, eine „glaubwürdige Alternative zu diesem fundamentalen Rechtsdruck in dieser Gesellschaft“ zu verkörpern.

+++ Die SPD-Vorsitzenden Bas und Klingbeil haben enttäuscht auf den Ausgang der Wahlen reagiert.

„Es ist richtig, dass wir den Abwärtstrend nicht stoppen konnten“, sagte Bas im WDR. Dennoch seien die Werte kein Desaster, wie es ihrer Partei zuvor prognostiziert wurde. Der Co-Vorsitzende Klingbeil sagte der Deutschen Presse-Agentur, die wirtschaftliche Lage habe die Wählerinnen und Wähler am stärksten umgetrieben. „Wir werden nicht nachlassen, wenn es um Wirtschaftswachstum und sichere Arbeitsplätze geht. Das hat für uns Priorität.“ 

+++ Parteienforscher Vorländer sieht SPD unter Reformdruck.

Zwar sei die Partei – ebenso wie die Union – bei den Wahlen in NRW besser davongekommen als erwartet, sagte er im Deutschlandfunk. Die SPD müsse ihre sozialen Kernthemen aber künftig entschlossener aufgreifen, um Wähler zu erreichen, die inzwischen zur AfD abgewandert sind.

+++ CDU legt in zweiter Hochrechnung weiter zu.

Infratest Dimap hat eine neue Hochrechnung veröffentlicht: Demnach legt die CDU weiter zu, ist mit 34,6 Prozent nun sogar leicht stärker als bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren. Die SPD liegt nun bei 21,9 Prozent – das wäre das schlechteste SPD-Ergebnis der Geschichte bei einer NRW-Kommunalwahl. Die AfD hat ihr Ergebnis von 2020 mit 16,0 Prozent verdreifacht. Die Grünen kommen auf 12,4 Prozent – ein Minus von 7,6 Prozentpunkten. Die Linke liegt jetzt bei 5,1 Prozent (+1,3), die FDP bei 3,2 Prozent (-2,4).

+++ Die nordrhein-westfälischen Grünen haben sich enttäuscht über das Abschneiden ihrer Partei bei den Kommunalwahlen geäußert.

„Unser landesweites Ergebnis bleibt hinter unseren Ansprüchen zurück“, teilten die Landesvorsitzenden Zeybek und Achtermeyer in Düsseldorf mit. Bei der vergangenen Wahl hätten Zukunftsthemen Rückenwind gehabt, „derzeit haben sie oft Gegenwind.“ Das mache sich dann auch in den Wahlergebnissen bemerkbar.

Das Ergebnis gebe Rückenwind und sei Ansporn für eine ruhige pragmatische Arbeit in Berlin. Spahn betonte zugleich, der Zuwachs der extremen Rechten müsse ein Weckruf sein: Armutsmigration, Sozialmissbrauch und zu oft gescheiterte Integration „dürfen nicht tabuisiert werden.“

+++ In Gelsenkirchen dürfte es bei der Oberbürgermeisterwahl zu einer Stichwahl zwischen der SPD und der AfD kommen.

Nach Auszählung von 153 von 209 Wahllokalen lag die SPD-Kandidatin Andrea Henze mit 35,70 Prozent vor dem AfD-Kandidaten Norbert Emmerich mit 31,77 Prozent. Beide führen mit deutlichem Abstand vor den anderen Kandidaten.

Im Vergleich zur Kommunalwahl vor fünf Jahren büßte die CDU damit lediglich 0,1 Prozentpunkte ein. Die SPD kam bei der Wahl am Sonntag der Prognose zufolge auf 22,6 Prozent und verlor damit 1,7 Prozentpunkte. Die AfD konnte ihr Ergebnis deutlich um 11,3 Prozentpunkte auf 16,4 Prozent verbessern. Die auf Landesebene in Nordrhein-Westfalen mit der CDU regierenden Grünen stürzten um 8,3 Prozentpunkte auf 11,7 Prozent ab. Die Linke erreichte 5,4 Prozent – ein Plus von 1,6 Prozent. Die FDP kam auf 3,4 Prozent und verlor damit 2,2 Prozent. Das BSW wurde nicht gesondert ausgewiesen.

+++ AfD-Chef Chrupalla hat das Abschneiden seiner Partei als Erfolg bezeichnet.

Laut Prognose des WDR konnte die AfD ihr Ergebnis mehr als verdreifachen. Das sei ein großer Erfolg, so Chrupalla. „Wir sind Volkspartei und tragen alle eine große Verantwortung für Deutschland.“

Nach einer Umfrage von Infratest Dimap war das für 36 Prozent der Wahlberechtigten wichtigstes Thema. Dicht gefolgt von Einwanderung und Integration. Öffentliche Sicherheit und Schule spielten für etwa ein Viertel der Wählerinnen und Wähler die entscheidende Rolle bei der Fragen, wem sie ihre Stimme geben wollten.

Die CDU sei weiter die „Kommunalpartei Nummer Eins“. Mit Blick auf die Zugewinne der AfD sagte Wüst, dieses Ergebnis müsse zu denken geben. Alle demokratischen Parteien seien aufgefordert, die Probleme im Land zu lösen.

Hendrik Wüst am Rednerpult. Hinter ihm stehen zahlreiche Politiker.

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (picture alliance / dpa / Revierfoto / Revierfoto)

Sie wird mit 58,5 Prozent angegeben, ein deutlicher Anstieg gegenüber 2020.

+++ Die Grünen verlieren laut Prognose 8,5 Prozentpunkte.

Die Grünen sind der große Verlierer der Kommunalwahlen. 2020 hatten sie mit 20 Prozent noch ihr bestes Ergebnis erzielt. 

+++ Linke laut Prognose bei 5,5 Prozent, FDP bei 3,5 Prozent

Vor fünf Jahren erreichten die Liberalen in Nordrhein-Westfalen noch 5,6 Prozent. Die Linke liegt mit prognostizierten 5,5 Prozent über ihrem Ergebnis von 2020, als sie auf 3,8 Prozent kam. 

+++ Die SPD erleidet leichte Verluste.

Die Sozialdemokraten müssten laut der Prognose im Vergleich zu 2020 noch einmal leichte Einbußen hinnehmen. Vor fünf Jahren hatte die SPD einen historisch niedrigen Stimmenanteil von 24,3 Prozent.

Die Christdemokraten kommen demnach auf 34 Prozent vor der SPD mit 22,5 Prozent. Die AfD könnte mit 16,5 Prozent ihr Ergebnis mehr als verdreifachen. Die Grünen verzeichnen deutliche Verlust und kommen laut Prognose auf 11,5 Prozent. Die Prognose wurde von infratest dimap im Auftrag des WDR erstellt.
+++ Die Wahllokale schließen um 18 Uhr.

Rund 13,7 Millionen Menschen konnten über die Bürger- und Oberbürgermeister, die Landräte sowie die Zusammensetzung der kommunalen Parlamente entscheiden. Mit der Prognose wird um 18 Uhr gerechnet. Erste Ergebnisse soll es Abend geben.

+++ In Gelsenkirchen werden Zugewinne der AfD erwartet.

Einst war Gelsenkirchen eine Hochburg der SPD, doch bei der Bundestagswahl im Februar 2025 wurde sie von der AfD überflügelt. Bei der Kommunalwahl rechnet die AfD heute mit weiteren Zuwächsen.

+++ Auch die Integrationsräte in den Kommunen werden für die kommenden fünf Jahre neu gewählt.
Was genau macht ein Integrationsrat und wer steht zur Wahl? Die Kollegen des WDR haben alles Wichtige hier zusammengefasst.
+++ Bei der Oberbürgermeisterwahl in Köln wird ein enges Rennen erwartet.

Die parteilose amtierende Oberbürgermeisterin Henriette Reker tritt nach zehn Jahren im Amt nicht mehr an. In Umfragen lagen Torsten Burmester (SPD), Berivan Aymaz (Grüne) und Markus Greitemann (CDU) zuletzt nahezu gleichauf. Es wird deshalb erwartet, dass es am 28 September. zu einer Stichwahl kommt.

+++ In einigen Bezirken in Dortmund haben Wählerinnen und Wähler ihre Stimmen erst mit Verzögerung abgeben können.

Vier Wahllokale öffneten nach Angaben der Stadt nicht pünktlich um 8 Uhr, sondern mit bis zu eineinhalb Stunden Verspätung. In einem Fall sei die Polizei verständigt worden: In Lütgendortmund wurde das Türschloss zum Wahlraum nach ersten Erkenntnissen manipuliert.

+++ Die Beteiligung an der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen ist bis mittags etwas höher ausgefallen als vor fünf Jahren.

Bis 12.00 Uhr hatten etwa 32 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimmen abgegeben, wie die Landeswahlleiterin Wißmann mitteilte. 2020 lag der Anteil mittags bei etwa 29 Prozent. Die Angaben beruhen auf einer Stichprobe aus acht Kommunen. Bei der Kommunalwahl 2020 lag die Wahlbeteiligung inklusive Briefwahl am Ende des Wahltags bei 51,9 Prozent.

Nach Angaben des Politikwissenschaftlers David Gehne ist die Wahlbeteiligung bei Kommunalwahlen meistens eher gering.

In einem Wahllokal in Duisburg-Neumühl stehen Menschen und warten auf eine freie Wahlkabine

Kommunalwahlen in NRW: Wahllokal in Duisburg-Neumühl (picture alliance / dpa / Christoph Reichwein)

In einem Wahllokal im Stadtteil Ubbedissen sei versehentlich ein Stimmzettel zu wenig ausgeteilt worden – der Zettel für die Wahl des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin habe gefehlt. Das teilte die Leiterin des Wahlteams mit. Die betroffenen Wähler suche man nun einzeln mit einer verschlossenen Wahlurne zu Hause auf und gebe ihnen dort die Möglichkeit, die Stimme noch abzugeben. Der Aufwand für die betroffenen Wählerinnen und Wähler soll so möglichst gering gehalten werden. Nach Angaben der Stadt sind rund 80 Stimmberechtigte in dem kleinen Stadtteil betroffen.

+++ Bei den NRW-Kommunalwahlen vor fünf Jahren lag die CDU vorn, gefolgt von SPD und Grünen.

Linke, FDP und AfD blieben einstellig. Dieses Kräfteverhältnis könnte sich nun ändern. Hier finden Sie ein Stimmungsbild aus dem Land und den Städten – in der Sendung „Hintergrund“ im Deutschlandfunk.

Die Ergebnisse der Kommunalwahlen 2020 im Überblick:

CDU: 34,3 Prozent
SPD: 24,3 Prozent
Grüne: 20 Prozent
FDP: 5,6 Prozent
AfD: 5,1 Prozent
Linke: 3,8 Prozent
Sonstige Parteien und Wählergruppen: etwa 7 Prozent

Alle Zahlen zu den Kommunalwahlen 2020 finden Sie hier.
+++ Bei den Wahlen zum (Ober-)Bürgermeister oder Landrat ist auch eine Stichwahl möglich.

Wenn keiner der Bewerber im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der gültigen Stimmen erhalten hat, stellen sich die beiden Bestplatzierten am 28. September erneut dem Votum der Bürger. Hier reicht dann eine einfache Mehrheit zum Sieg.

+++ Analog zu Bundestagswahl gibt es auch zur Kommunalwahl die Möglichkeit, die eigenen Standpunkte mit denen der Parteien zu vergleichen.
Das Angebot heißt „lokal-o-mat“, man findet ihn hier. Der „lokal-o-mat“ wird vom Wahl-O-Mat-Forschungsteam der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf entwickelt. Zitat: „Mit dem digitalen Wahlhilfe-Tool können Interessierte spielerisch herausfinden, welche Parteien und Wählergruppen ihren eigenen Positionen am nächsten stehen. Mehr als zwei Millionen Wahlberechtigte können sich so einfach und niedrigschwellig mit den zentralen Themen der Stadtratswahlen auseinandersetzen.“

+++ Bundeskanzler Merz hat angekündigt, kritische Schlussfolgerungen aus der Kommunalwahl in NRW zu ziehen.

Er sei entschlossen, insbesondere mit der AfD sehr hart in der Sache um die richtigen Themen und den Kurs des Landes zu ringen, sagte Merz gestern in Düsseldorf.

Die Kommunalwahl im einwohnerstärksten Bundesland ist die letzte große Wahl in diesem Jahr in Deutschland und gilt als erster politischer Stimmungstest nach der vorgezogenen Bundestagswahl im vergangenen Februar.

+++ Der Politologe David Gehne von der Ruhr-Universität Bochum rechnet dieses Jahr mit einem deutlich stärkeren Ergebnis der AfD in Nordrhein-Westfalen.
Gehne sagte im Deutschlandfunk mit Blick auf das Abschneiden der Partei, bei der Kommunalwahl 2020 sei es „auffallend wenig“ gewesen. Gehne verwies auf Stadtteile in den nördlichen Ruhrgebietsstädten, in denen früher die SPD stark war und die jetzt „blauer geworden“ seien.

Interview mit David Gehne, Politologe, Ruhr-Uni Bochum

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+++ Kleine Parteien profitieren davon, dass es bei der Kommunalwahl keine Sperrklausel gibt.

Eine solche Hürde wie bei Bundestags- oder Landtagswahl ist bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen für Stadt- und Gemeinderäte sowie Kreistage nicht vorgesehen. Lediglich für die Wahlen zum Ruhrparlament sowie zu den Bezirksvertretungen der kreisfreien Städte gilt eine 2,5-Prozent-Hürde.

+++ Die Wahllokale in Nordrhein-Westfalen haben geöffnet.

Fast 14 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, über Bürger- und Oberbürgermeister, Landräte sowie die Räte der kommunalen Parlamente abzustimmen. Es geht um rund 20.000 Mandate in den Kommunalparlamenten der 396 Städte und Gemeinden, der 31 Kreise sowie im Ruhrparlament des Regionalverbands Ruhr. Gewählt werden Bürgermeister, Oberbürgermeister (OB), Landräte sowie Stadt-, Gemeinde- und Integrationsräte, Kreistage sowie Bezirksvertretungen in kreisfreien Städten.