Borussia Mönchengladbach verliert gegen „Lieblingsgegner“ Bremen zum ersten Mal seit 15 Jahren und wird vom Publikum böse ausgepfiffen. Die Klubführung vermeidet ein Bekenntnis zu Trainer Gerardo Seoane.
Borussia Mönchengladbachs Sportchef Roland Virkus hat nach dem Bundesliga-Fehlstart ein Bekenntnis zugunsten seines Trainers Gerardo Seoane vermieden. Virkus zeigte sich „tief enttäuscht“ nach dem 0:4 (0:2) am Sonntag gegen Werder Bremen.
„Meine Aufgabe ist es, das sachlich zu besprechen. Aber sicherlich nicht heute. Erst mal eine Nacht drüber schlafen und dann muss man schauen“, sagte Virkus nach dem saisonübergreifend zehnten sieglosen Spiel in Serie der Borussen.
„Das ist die Forderung, die ich habe“
In dieser Zeit sind die Gladbacher seit fünf Spielen ohne Tor und stecken nach den ersten drei Saisonspielen mit nur einem Punkt früh in der Krise. „Ich sehe jetzt erst mal einen Fehlstart und sehe ein Ergebnis, das wir uns so nicht gewünscht haben und was es erst mal aufzuarbeiten gilt“, meinte Virkus, der für den Wochenstart interne Gespräche ankündigte: „Du musst gucken: wo liegt das Hauptproblem? Das musst du zusammen mit der Mannschaft, zusammen mit dem Trainer aufarbeiten und so schnell wie möglich abstellen. Das ist die Forderung, die ich habe. Und da geht es um den Klub.“
Für Trainer Gerardo Seoane udn sein Team gab es im Borussen-Park nach der ersten Bundesliga-Heimniederlage gegen Werder Bremen seit 15 Jahren erbarmungslose Pfiffe. Zuletzt hatte Gladbach in der Liga zu Hause gegen Werder im Oktober 2010 verloren. Die Fohlen offenbarten eklatante Abwehrschwächen und hatten trotz einer spielbestimmenden Leistung erhebliche Probleme im Abschluss.
„Wir haben einfach große Scheiße gespielt“
„Wir können überhaupt nicht zufrieden sein. Heute war vieles nicht gut“, sagte Gladbachs Rocco Reitz: „Das ist zu wenig, das ist kein Bundesliga-Niveau. Da kriegst du dann auch mal vier Dinger.“ Teamkollege Robin Hack ergänzte deutlich: „Wir haben einfach große Scheiße gespielt heute. Im Großen und Ganzen muss man einiges ändern.“ Das Team habe in wichtigen Situationen „viele falsche Entscheidungen getroffen“, sagte Hack.
Tore von Samuel Mbangula (15.), Jens Stage (26.), Romano Schmid per Foulelfmeter (74.) und Justin Njinmah (81.) besiegelten den Saison-Fehlstart der Borussia. Angesichts von Heimspielen gegen Aufsteiger Hamburger SV und gegen den vermeintlichen Lieblingsgegner aus Bremen ist diese Ausbeute viel zu wenig. Zumal bei den nun folgenden Aufgaben in Leverkusen und gegen Frankfurt weitere Rückschläge drohen.
Ob Gerardo Seoane dann noch Trainer ist, scheint nach diesem Spiel äußerst unwahrscheinlich.
dpa/fro