Hauptbahnhof Dortmund im Vergleich zu Köln ein Gewalthotspot
Weniger Reisende, mehr Gewalt

Polizisten stehen im Hauptbahnhof Dortmund.


Am Hauptbahnhof Dortmund ist es deutlich gefährlicher als am Kölner Pendant – das Ergab eine Anfrage im Bundestag. © Archiv

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Am Dortmunder Hauptbahnhof hat die Bundespolizei im ersten Halbjahr 2025 381 Gewaltdelikte registriert. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage im Bundestag hervor. Zum Vergleich: Am Kölner Hauptbahnhof waren es im gleichen Zeitraum 349 Fälle.

Setzt man die Zahlen ins Verhältnis zur Zahl der Reisenden, zeigt sich: In Dortmund nutzen täglich rund 130.000 Menschen den Bahnhof. Damit entfallen statistisch knapp drei Gewalttaten pro 100.000 Reisende. Für die einzelne Person bedeutet das eine Wahrscheinlichkeit von deutlich unter 0,01 Prozent pro Tag, Opfer einer Gewalttat zu werden. In Köln, mit rund 280.000 Reisenden täglich, liegt das Risiko niedriger – bei gut zwei Taten pro 100.000 Fahrgäste.

Auch jenseits der Sicherheit hat Dortmund Nachholbedarf. Im Bahnhofsindex 2025 des Verbraucherverbands Consumer Choice Center landet der Hauptbahnhof wie viele deutsche Stationen auf den hinteren Plätzen. Kritisiert werden fehlende Barrierefreiheit, schwaches technisches Angebot und zu wenig Komfort.

Ganz oben im Ranking stehen dagegen Zürich (Schweiz), Wroclaw Glówny (Polen) und Bern (Schweiz), die für Ausstattung, Service und Aufenthaltsqualität Bestnoten erhalten. Bester deutscher Bahnhof ist laut dieser Auswertung der Berliner Hauptbahnhof, der es unter die europäischen Topplätze schafft.