Oerlinghausen. Mit 52,3 Prozent ist SPD-Kandidat Peter Heepmann zum neuen Oerlinghauser Bürgermeister gewählt worden. Lange hatte es am gestrigen Wahlabend nach einer knapperen Angelegenheit ausgesehen. Nach Auszählung von 10 von 16 Wahlkreisen lag Heepmann erst mit 50,83 Prozent vorn, mit dem Ziel, die Nachfolge von Dirk Becker anzutreten. Bei diesem Zwischenstand hatte Heepmann noch vorsichtig gesagt: „Mir reichen 50 Prozent und eine Stimme.“ Am Ende verwies der Sozialdemokrat seinen CDU-Herausforderer Carsten Ehmer dann mit 34,1 Prozent und AfD-Kandidat Florian Rust (13,6 Prozent) doch deutlicher auf die Plätze, als es der frühe Abendtrend angedeutet hatte.

Und Carsten Ehmer? Wie fühlte sich der Polit-Neuling der CDU, der auf der Terrasse seines Parteikollegen Robin Täuber die Ergebnisse abwartete. „Ich bin natürlich aufgeregt“, sagte er. „Das kann ja auch gar nicht anders sein. Aber egal, wie das Ergebnis ausfällt, ich habe ein super Team hinter mir gehabt und wir haben einen tollen Wahlkampf gemacht.“ Dabei ging sein Blick schon wieder auf den Bildschirm des Laptops. Dort standen für ihn um 20.30 Uhr, nach Auszählung von 10 von 16 Wahlkreisen 34,24 Prozent. Ein Zwischenergebnis, das der Christdemokrat am Ende fast halten konnte – Ehmer errang 34,1 Prozent.

Die Wahlbeteiligung in der Bergstadt fiel an diesem Sonntag etwas höher aus, als bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren. Damals haben 58,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Dieses Mal gaben 63 Prozent ihre Stimme für die Ratswahl ab und 62,8 Prozent beim Bürgermeister.

Die Sorge, die sowohl SPD als auch CDU in der Bergstadt umtreibt, ist nun die Zusammensetzung des neuen Rates. Holt die SPD 10 Sitze und die CDU, zieht neben Initiative Oerlinghausen und Grünen (beide 4) sowie der FDP (2) und den Linken (1) auch die AfD mit zwei Vertretern ein. Noch einmal bekräftigt der künftige Bürgermeister Heepmann seine bereits im Vorfeld geäußerte Meinung: „Ich werde der AfD keine Gespräche anbieten.“

Aber die rechtsextreme Partei hätte beispielsweise die Möglichkeit, wie alle anderen Parteien auch, die Mensa der Heinz-Sielmann-Schule oder die Aula des Niklas-Luhmann-Gymnasiums anzumieten. „Und dann können die dort ihre Veranstaltungen abhalten. Das besorgt mich“, warnte SPD-Mann Peter Heepmann.