Standdatum: 15. September 2025.

Autorinnen und Autoren:
Levin Meis

Asiatische Gelbfuß-Hornisse von vorne gesehen

Die asiatische Hornisse ist sonst vor allem in Südostasien heimisch.

Bild: Imago | Pond5 Images

Vor mehr als einem Jahr wurden in Bremen die ersten Asiatischen Hornissen gemeldet. Wie steht es um die invasive Hornissenart in Bremen und Bremerhaven mittlerweile?

Große, brummende Hornissen jagen vielen Menschen einen ordentlichen Schrecken ein – dabei sollte man eigentlich froh sein, welche zu sehen: Die Europäische Hornisse ist nämlich selten geworden und streng geschützt. Anders ist es bei der Asiatischen Hornisse, die – wie der Name schon sagt – eigentlich aus Asien kommt. 2024 tauchte sie das erste Mal in Bremen auf und breitet sich seitdem bei uns aus.

Wie verbreiten sich die Asiatischen Hornissen?

Die Insekten sind aus dem Süden nach Norddeutschland eingewandert: In Europa tauchten sie zum ersten Mal vor rund 20 Jahren in Frankreich auf, von dort aus verbreiteten sie sich weiter. Durch die wärmeren Winter überleben sie mittlerweile offenbar auch bei uns in der Region. Seitdem man sie im letzten Jahr zum ersten Mal gesichtet hat, gab es sieben weitere Fälle. Die Insekten sind hier noch ziemlich unbekannt, weshalb viel Halbwissen und Vorurteile entstehen.

Sind die Tiere denn wirklich so gefährlich für uns und die Natur?

„Es kursieren ja grundsätzlich zu großen stechenden Insekten immer sehr unterschiedliche Geschichten und Mythen“, sagt Volker Lohrmann, Kurator der Insektensammlung im Überseemuseum. „Das ist total hanebüchen.“ An der angeblich so gefährlichen Asiatischen Hornisse sei überhaupt nichts dran.

Ihr Stich ist letztendlich auch nicht giftiger oder gefährlicher als der der Europäischen Hornisse.

Volker Lohrmann, Übersee-Museum

Genauso gilt das auch für die heimische Natur sowie für unsere Bienen und Wespen, erzählt Lohrmann.

Woran erkennt man die Tiere?

Eine Asiatische Hornisse sitzt auf ihrem Nest.

Die asiatische Hornisse wurde erstmals 2004 in Europa gesichtet.

Bild: dpa | Boris Roessler

Die Asiatischen Hornissen sind etwas kleiner und dunkler als die bekannte heimische Hornisse. Im Frühjahr bauen sie dann, ähnlich wie Wespen, kleine Nester in Gartenlauben und Schuppen. Da ziehen sie aber im Sommer wieder aus und bauen dann große Nester in Baumkronen, die man gerade im Herbst gut sehen kann.

Wenn die Hornisse tatsächlich bei einem eingezogen ist, sollte man versuchen einen gewissen Abstand zu halten, sagt Lohrmann.

Die Hornissen, auch die Asiatische Hornisse, sind nicht aggressiv. Sie reagieren nur dann in einem Verteidigungsfall, wenn man dem Nest auf eine bedrohliche Art zu nahekommt. Beispielsweise durch Rasenmähen oder ähnliches. Ansonsten geht keine weitere Gefahr von ihnen aus.

Volker Lohrmann, Übersee-Museum

Trotzdem bleibt es eine invasive Art, die eigentlich nicht nach Bremen und Niedersachsen gehört. Was wird gegen die Ausbreitung getan?

Die Bremer Umweltbehörde hat bisher drei Nester entfernt. Allerdings wurde die Asiatische Hornisse in diesem Jahr von der EU als etablierte Art eingestuft – das heißt, dass ihre Ausbreitung akzeptiert wurde und die Behörde nun nach Kosten und Nutzen über weitere Maßnahmen gegen die Ausbreitung entscheidet. Seitdem werden beispielsweise keine Kosten mehr für die Nestentfernung übernommen. Das bleibt jetzt beim Grundstückseigentümer hängen. Wer bei sich im Garten oder auf dem Grundstück Asiatische Hornissen findet, wird trotzdem darum gebeten, das auf der Website der Bremer Umweltbehörde zu melden.

Quelle:
buten un binnen.

Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Der Morgen, 15. September 2025, 7.40 Uhr