Energieversorger Swb in Bremen
„In Oberneuland wird die Fernwärme nie ankommen“
15.09.2025 – 06:53 UhrLesedauer: 1 Min.
Fernwärme steht auf einem Rohr (Archivbild): Der Energieversorger Swb setzt beim Ausbau im Stadtteil Oberneuland andere Prioritäten. (Quelle: Marijan Murat/dpa/dpa-bilder)
Bremen baut das Fernwärmenetz aus – doch ein Stadtteil schaut in die Röhre. Swb-Chef Schneiker wird dabei ungewöhnlich deutlich.
Swb-Vorstandssprecher Karsten Schneiker hat dem Stadtteil Oberneuland eine klare Absage für den Fernwärme-Anschluss erteilt. „In Oberneuland wird die Fernwärme nie ankommen, jedenfalls nicht dort, wo es sehr viele einzelne Häuser mit großen Grundstücken gibt“, sagte Schneiker im Interview mit dem Weser-Kurier (Freitagausgabe).
Der Energieversorger setzt beim Ausbau andere Prioritäten: Große Gebäude mit hohem Energiebedarf und Unternehmen stehen im Fokus. Auf die Frage, ob ein Wohnblock in Tenever früher angeschlossen werde als eine Villa in Oberneuland, antwortete Schneiker: „Genau: In Tenever läuft das Projekt mit der Gewoba bereits.“
Für Oberneuland empfiehlt der Swb-Chef eine andere Lösung: „Da ist eine Wärmepumpe die am besten geeignete Technologie.“ Die Entscheidung basiert auf wirtschaftlichen Überlegungen – einzelne Häuser mit großen Grundstücken zu erschließen, ist nicht rentabel.
Die Swb plant massive Investitionen von „knapp einer Milliarde Euro für den Wärmeausbau und die Umstellung auf klimaneutrale Wärmeerzeugung in den nächsten zehn Jahren“. Ein Vorgutachten zur kommunalen Wärmeplanung spricht von rund 300 Kilometern Leitungsbau.
Nach der jüngsten Erhöhung liegt Bremens Fernwärmepreis bei 16,3 Cent pro Kilowattstunde – unter dem bundesweiten Mittelwert von 18 Cent.