Stand: 15.09.2025 13:43 Uhr

Fehlstart, Verletzungssorgen, Transferstau: Noch vor einem Monat herrschte beim Fußball-Bundesligisten Werder Bremen Krisenstimmung. Nach dem 4:0 in Mönchengladbach zeigt sich: Trainer Horst Steffen hat viel richtig gemacht.

„Bei Gladbach so deutlich zu gewinnen, ist keine Selbstverständlichkeit“, hob der 56-Jährige nach dem furiosen Auswärtssieg hervor. Zwei Jahre spielte Steffen früher für die Borussia. Drei Jahre trainierte er bei seinem „zweiten Herzensclub“ die U19-Mannschaft. Der gebürtige Rheinländer erlebte am Sonntag eine in jeder Hinsicht erfolgreiche Rückkehr: „Ich habe mich sehr gefreut, viele Menschen wiederzutreffen, die sich gefreut haben, mich zu sehen.“

Steffen strahlte Ruhe, Geduld und Zuversicht aus

Den vielleicht wichtigsten Satz des Abends sagte sogar ein gebürtiger Mönchengladbacher im Werder-Trikot: „Ich bin jetzt das dritte Jahr bei den Profis, und ich weiß nicht, ob wir schon mal so eine gute Gruppendynamik hatten“, meinte der neue Stammtorwart Mio Backhaus.

Bremens Samuel Mbangula bejubelt seinen Treffer

Der SVW bot in Gladbach eine starke Leistung und verdiente sich den ersten Erfolg der Spielzeit. Mann des Abends war Neuzugang Samuel Mbangula.

Genau daran hat Steffen einen großen Anteil. Denn es war vor allem der Trainer, der in den Tagen des Fehlstarts und der vielen Verletzungsausfälle stets eine hilfreiche Ruhe, Geduld und Zuversicht ausstrahlte. „Ich bleibe immer positiv und zuversichtlich, das ist mein Grundsatz. Und wenn ich das nicht tue, dann bin ich hier fehl am Platz“, sagte Steffen nach dem Pokal-Aus in Bielefeld. Und genau das zahlt sich jetzt offenbar aus.

Viel Energie durch Neuverpflichtungen

In den letzten Tagen der Wechselfrist bekam Werder noch einmal den erhofften Qualitätsschub. Der Japaner Yukinari Sugawara ist eine Soforthilfe auf der rechten Abwehrseite. Der Spanier Cameron Puertas macht das Bremer Spiel im Mittelfeld sehr flexibel. Der neue Mittelstürmer Victor Boniface ist ohnehin ein Ausnahmespieler, wenn er denn fit bleibt. Und in Mönchengladbach zeigte sich auch, warum der einzige Spieler, den die Bremer in diesem Sommer für viel Geld fest verpflichtet haben, der Belgier Samuel Mbangula ist.

Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv

Ergebnisse, Tabellenstände und die Spieltage im Überblick.

Das Tor zum 1:0 schoss er selbst, das 2:0 bereitete er vor, vor dem 3:0 holte der 21-Jährige den Elfmeter heraus. „Ich habe bei ihm das Gefühl, es wird von Woche zu Woche besser“, sagte Steffen. „Er wird immer lockerer, hat immer mehr gute Dribblings und Situationen, die er für uns löst.“ Das Tor zum 1:0 „war nicht ein Treffer, wo er nur den Fuß hinhalten muss. Da musste er schon etwas für tun.“

Werder am nächsten Spieltag zu Hause gegen Freiburg

Mbangulas Fazit wird seinen Trainer ebenfalls freuen. Bestätigte es doch genau das, was auch schon Werders Torwart Backhaus meinte. „Ich glaube, wir haben eine tolle Truppe mit guten und talentierten Spielern zusammen“, sagte Mbangula. „Jeder arbeitet für den anderen und es gibt kaum Egos im Team.“

In der Tabelle ist Bremen mit vier Punkten nun Neunter. Am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) ist der SC Freiburg zu Gast.

Bremen-Keeper Mio Backhaus

Mio Backhaus spielte schon für Japan, jetzt hütet er das Tor der deutschen U21. Der Werder-Keeper hat den Durchbruch geschafft.

Freude bei Victor Boniface von Bayer Leverkusen

Der 24-Jährige war absoluter Leistungsträger in der Meistersaison der Werkself, hat aber bereits zwei Kreuzbandrisse erlitten.

Ricky-Jade Jones vom FC St. Pauli (l.) mit Sportchef Andreas Bornemann

Alle Zu- und Abgänge der norddeutschen Fußball-Bundesligisten Werder Bremen, VfL Wolfsburg, FC St. Pauli und HSV in der Saison 2025/2026 im Überblick.