Fünf Siege zum Start in eine neue Spielzeit. Das ist in der 3. Liga bislang einzig den Kickers Offenbach (2010/11) und dem TSV 1860 München (2022/23). Am Ende reichte es für beide Mannschaften nicht für den Aufstieg. Besser machen könnte es der MSV Duisburg. Am Samstag holten die Zebras den fünften Erfolg in der fünften Begegnung, erzielten dabei aber ein Tor mehr als der OFC und 1860, womit sie die Bestenliste anführen. Am Dienstag wollen die Duisburger nachlegen und alleiniger Rekordhalter werden.

Die Aufgabe, die dabei auf Dietmar Hirsch und seine Mannen wartet, mutet so machbar wie tückisch an. Es geht auswärts zum Mit-Aufsteiger 1. FC Schweinfurt. Der blieb an den ersten vier Spieltagen nicht nur punktlos, sondern verpasste es auch, überhaupt einen Torerfolg zu verbuchen. Das änderte sich erst am vergangenen Wochenende, als der „Schnüdel“ in Unterzahl einen Rückstand gegen den FC Ingolstadt in einen Sieg drehte. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie mal gewinnen würden“, analysierte Hirsch nüchtern.

Zebras bleiben fokussiert

Duisburgs Übungsleiter gibt generell nicht viel auf Rekorde. Der bekennende Freund der „kontrollierten Euphorie“ will den Fokus stattdessen auf den eigenen Handlungen wissen. „Wir sind Tabellenführer. Das ist schön, aber nur eine Momentaufnahme. Mit möglichen Rekorden beschäftigen wir uns gar nicht. Wir bleiben im Hier und Jetzt“, betonte der 53-Jährige.

Zunächst einmal spricht die Statistik für den MSV. In der FuPa-Datenbank finden sich in der Vergangenheit vier Duelle mit Schweinfurt, zweimal siegte der MSV, zweimal wurden die Punkte geteilt, verloren hat Duisburg noch nie. Doch das bislang letzte Aufeinandertreffen liegt schon eine ganze Weile zurück. Am 8. Februar 2002 wendeten Andreas Voss und Peter Peschel mit ihren Toren eine Niederlage im Willy-Sachs-Stadion ab und sicherte einen Punkt. Im Hinspiel hatten sich die Mannschaften 0:0 getrennt. Elf Spielzeit zuvor gewann Duisburg beim FCS mit 6:0, vor heimischer Kulisse gab es einen 2:1-Erfolg. Das war in der 2. Bundesliga.

Dahin will der Verein auch wieder zurück. Ausgerufen ist der Aufstieg zwar noch nicht für diese Saison, spätestens aber in der kommenden Spielzeit soll oben angegriffen werden. Vielleicht muss es dazu aber auch gar nicht kommen. Mit der Maximalausbeute an Punkten schickt sich der Spielverein an, den Durchmarsch zu meistern. Im Umfeld steigt die Euphorie, was sich besonders in den Zuschauerzahlen widerspiegelt. Im Schnitt kamen fast 20.000 Fans zu den Heimspielen im Wedaustadion. Ablenken lassen will sich das Team aber nicht. „Wir arbeiten sehr konzentriert und auch die Spieler sind mit vollem Fokus dabei. Keiner dreht hier durch“, unterstrich Hirsch. Die Sensation wäre dem Team jedenfalls zuzutrauen. In Duisburg passt derzeit einfach alles. Fans und Spieler bilden eine Einheit, im Hintergrund wird konzentriert und seriös gearbeitet.