Früher Augenklinik, jetzt Grundschule: Auf dem ehemaligen Gelände des Klinikums Bremen-Mitte an der St.-Jürgen-Straße ist ein leerstehendes Krankenhausgebäude umgerüstet worden. Hier ist eine Grundschule mit acht Klassen eingezogen, die Tove-Jansson-Schule. Der Schulbetrieb in dem historischen Gebäude läuft schon seit Ende der Sommerferien – an diesem Montag war die offizielle Schlüsselübergabe.
Es handle sich um ein Projekt mit Modellcharakter, heißt es in einer Mitteilung der Bildungsbehörde. Die Fassade des Gebäudes steht unter Denkmalschutz, im Inneren gibt es historische Treppenhäuser. Der Rotklinkerbau entstand im 19. Jahrhundert, ursprünglich als chirurgisches Krankenhaus. Nun wurde er laut Behörde fristgerecht umgebaut und zu einer hellen und modernen Bildungsstätte umgestaltet.
Mensa und Mitmachküche
Zuvor stand das Klinikgebäude lange Zeit leer. Die Entkernung begann im Mai 2023, es folgte eine umfassende Sanierung. Auf zwei Stockwerken lernen nun mehr als 190 Kinder. Im Erdgeschoss entstand eine Mensa mit Speiseraum. Die Flure mit „Open-Space“-Bereichen sollen Rückzugsorte für die Schülerinnen und Schüler bieten. Eine moderne Lüftungsanlage sorgt laut Behörde auch bei geschlossenen Fenstern für gute Luftqualität. Die Beleuchtung reagiert auf die tagesaktuellen Lichtverhältnisse. Im 3. Obergeschoss wurde eine Mitmachküche eingerichtet und geheizt wird mit Fernwärme.
Für gute Bildung brauche es nicht nur engagierte Lehrkräfte, sondern auch Räume, die zum Lernen einladen, kommentiert Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) zum Start der Schule. „Aus einer leerstehenden Klinik wird ein lebendiger Ort für die Zukunft – das ist ein starkes Zeichen für unsere Kinder und für eine soziale Stadt“, so Aulepp. Der rote Klinker an der Fassade, die historischen Treppenhäuser und die großen Fenster sorgten für „ein einzigartiges Lernumfeld“, ist auch Rolf Specht überzeugt, einer der vier Gesellschafter der Vier Quartier GmbH, die das neue St.-Jürgen-Quartier entwickelt.