Ist das Bremens Zukunft?

Spektakuläre Pläne für Badeinsel in der Weser – die Details

16.09.2025 – 13:30 UhrLesedauer: 2 Min.

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Badeinsel in der Kleinen Weser: Sollte die Idee umgesetzt werden, wäre Bremen um eine Attraktion reicher. (Quelle: LPR)

Die Kleine Weser in Bremen ist beliebt bei Schwimmern, doch nur wenige Stellen laden zum Baden ein. Das könnte sich ändern. Die Pläne dafür sind vielversprechend.

Das Bremer Architekturbüro LPR hat eine Vision für die Kleine Weser entwickelt: eine schwimmende Stadtinsel, die Kultur, Sport und Erholung direkt aufs Wasser bringt. Der Entwurf trägt den Namen „Stadt im Fluss“ und soll auf rund 1.100 Quadratmetern Platz für Flussschwimmen, Freiwasserstrecken, Kajakfahren, Aqua-Sport, Veranstaltungen, Gastronomie und Konzerte schaffen.

LPR-Geschäftsführer und Architekt Lars Lammers denkt dabei an ein modulares System, das sich auch an anderen Orten einsetzen lässt. „Mit dem Kajak zum Werdersee und wieder zurück“, beschreibt er das Konzept, das er zusammen mit anderen Experten entworfen hat. Als Kajakkollektiv gehe man nun an die Öffentlichkeit, um mehr Aufmerksamkeit für das Projekt generieren zu können.

Die schwimmende Plattform besteht laut den Plänen aus koppelbaren Schwimmkörpern, ist barrierefrei erreichbar und komplett rückbaubar. Ein hölzernes Deck mit Sonnensegeln bildet die Basis. Container-Module sollen Technik, Infrastruktur und flexible Nutzungen aufnehmen. Auch Gastronomie gehört für Lammers „eigentlich unabdingbar“ dazu.

Die Energieversorgung soll der Vision zufolge nachhaltig erfolgen: Neben Anschlüssen von Landseite sind eine Photovoltaikanlage sowie eine Wärmepumpe mit Wasserbezug aus der Kleinen Weser vorgesehen. Die Gebäudetechnik würde in einem Container untergebracht.

Die Umsetzungskosten schätzt Lammers je nach Ausstattung auf bis zu fünf Millionen Euro, sagte er dem „Weser Kurier“. Bisher scheiterte das Projekt an fehlenden Investoren. Sponsoren wie Beck’s oder die Bremer Wirtschaftsförderung (WFB) hätten laut dem Bericht bislang nicht zugesagt. Jetzt setzen die Initiatoren darauf, über die öffentliche Diskussion neue Partner zu gewinnen.

Unterstützung erhält das „Kajakkollektiv“ vom Bremer Innenstadt-Manager Carl Zillich. Zillich ist Chef des Bremer Projektbüros Innenstadt und spricht von einer „tollen Idee“ und verweist auf erfolgreiche Beispiele urbaner Badestellen in Kopenhagen und Aarhus. „Die kleine Weser ist der richtige Ort für eine urbane Badestelle“, so Zillich gegenüber dem „Weser Kurier“.

Gerade in Zeiten des Klimawandels sei es wichtig, neue kühle Orte in den Städten zu schaffen. Zudem könnte die Kleine Weser eine Alternative zum Werdersee bieten, der seit diesem Jahr wegen der Wasserpest kaum mehr nutzbar ist. Mehr dazu lesen Sie hier.