Max Goldt ist der originellste, am schwersten fassbare Autor der vergangenen 35 Jahre, seit der mehrmals umbenannten „Titanic“-Kolumne „Aus Onkel Max’ Kulturtagebuch“, die als sein Durchbruch gilt und damals wohl nicht nur für satireerfahrene Leser so etwas wie eine Offenbarung war. Jetzt, bei Gelegenheit seines neuen Buches, obendrein zu behaupten, er sei auch der am meisten missverstandene, soll nicht den Eindruck erwecken, man wolle sich damit nur aufspielen als jemand oder sogar als der Einzige, der ihn „versteht“. Mit dem Verständnis ist es hier aber so eine Sache – Goldts tatsächlich einzigartiger, unmöglich nachzuahmender Stil hat es an sich, dass er bei größtmöglicher Eleganz und Klarheit den Leser doch oft im Ungewissen darüber lässt, wie das alles gemeint ist.