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Aufstellung im Giacometti-Style: Ehrenamtliche aus dem Shop der Kunsthalle Bremen. © Thomas Kuzaj
Seit 40 Jahren gibt es den Museumsshop der Kunsthalle Bremen. Das ist am Dienstag mit einer besonderen Aktion gefeiert worden.
Bremen – Nanu, was ist denn da los? Dutzende Personen in schwarzer Kleidung stellen sich in der Kunsthalle Bremen auf, oben im dritten Stock, unter dem Oberlicht. Sie nehmen eine schreitende Pose ein, bleiben dabei aber still stehen wie erstarrt. Ah, eine Anspielung auf den schweizerischen Bildhauer und Maler Alberto Giacometti und seinen berühmten schreitenden Mann. Ab dem 11. Oktober widmet die Kunsthalle Giacometti die Ausstellung „Das Maß der Welt“.
Mit Blick darauf haben sich die Schwarzgekleideten in der Kunsthalle so aufgestellt. Und mit Blick auf einen Jahrestag. Denn alle, die da nun so stehen, engagieren sich für den Museumsshop der Kunsthalle, den es seit nunmehr 40 Jahren gibt. Eben das wird bei dem Treffen im dritten Stock am Dienstagvormittag mit dem „Giacometti-Flashmob“ gefeiert.
80er Jahren: Bremen greift US-Trend auf
„Der Shop ist ein Teil der Identität unseres Hauses“, so Prof. Dr. Christoph Grunenberg, Direktor der Kunsthalle. Eröffnet wurde er im November 1985, den Anlass bot damals eine Ausstellung mit Zeichnungen von Paul Klee, die bis Anfang 1986 dauerte. Und der Stand im Foyer der Kunsthalle lief gut. „Es gab 48.000 D-Mark Umsatz“, sagt Grunenberg. Bald wuchs der Stand – heute gilt er als einer der ersten Museumsshops dieser Art überhaupt in Deutschland. Durchgesetzt hatte sich das Konzept in den 80er Jahren in den Vereinigten Staaten. Mehr als bloß Postkarten und Kataloge anbieten und im Sortiment auf Qualität achten, das war und ist die Grundidee. Wer in Bremen ein Kunstbuch oder einen Bildband sucht oder jemandem ein sonst irgendwie von der Kunst inspiriertes Geschenk machen möchte, landet heute schnell im Shop der Kunsthalle.
60 Ehrenamtliche arbeiten im Museumsshop
In einem Shop übrigens, der seit den Anfangstagen von großem ehrenamtlichem Engagement lebt – das übrigens ist neben der frühzeitigen Gründung die zweite Bremer Besonderheit. Etwa 20 Freiwillige aus dem Kunstverein betrieben den Shop ab 1985 in Eigenregie. 1999 gab es die erste Festanstellung. Seit 2019 leitet Sonja Lauterbach den Shop, neben ihr ist Janina Hesse dort angestellt. Den Rest der Arbeit trägt ein Team aus nunmehr 60 Ehrenamtlichen, von denen viele in Rente und etliche seit Jahren dabei sind. „Sie sind die Gesichter des Shops und für alle Anliegen der Besucherinnen und Besucher da“, so Leiterin Lauterbach. „Ohne Ehrenamtliche läuft hier nichts!“