AUDIO: Razzia im Fall Block gegen früheren BND-Chef (1 Min)
Stand: 16.09.2025 16:03 Uhr
Es geht um eine versuchte Entführung der Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block im Jahr 2022. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in diesem Fall gegen den früheren Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes, August Hanning, und einen pensionierten Beamten des Landeskriminalamtes.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft ließ am Dienstag 13 Objekte in Deutschland und der Schweiz durchsuchen. Betroffen waren acht Wohn- und Geschäftsadressen der Beschuldigten sowie fünf Objekte von Nicht-Verdächtigen in der Schweiz, in Hamburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg. Bei den Durchsuchungen in Hamburg stellten die Ermittelnden mehrere Umzugskartons und Papiertüten mit Beweismitteln sicher.
Hannings Anwalt weist Vorwürfe zurück
Die 79-jährige Hanning und der 64 Jahre alte ehemalige LKA-Beamte sollen als Verantwortliche einer Sicherheitsfirma einen Auftrag von Christina Block zur Kindesentziehung angenommen haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Für den Auftrag seien mehr als 100.000 Euro gezahlt worden. Hanning weist die Vorwürfe nach Angaben seines Anwalts Leon Kruse zurück.
Kinder sollten auf Schulweg abgepasst werden
Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, sollten dem in Dänemark lebenden Ex-Mann von Christina Block zwei ihrer gemeinsamen Kinder entzogen werden. Dem mutmaßlichen Tatplan zufolge sollten die Kinder im November 2022 auf ihrem Schulweg abgepasst und nach Hamburg gebracht werden. Eine womöglich notwendige Gewaltanwendung soll gebilligt worden sein, heißt es weiter. Dem Kindsvater seien aber rechtzeitig verdächtige Personen an seinem Wohnhaus aufgefallen. Er hätte dann die dänische Polizei informiert.
Weitere Vorwürfe gegen Hanning
Hanning und dem anderen pensionierten Beamten wird weiter vorgeworfen, zusammen mit Christina Block und einer israelischen Sicherheitsfirma geplant zu haben, den Kindsvater und dessen familienrechtlichen Anwalt durch falsche Pädophilie-Vorwürfe zu diskreditieren. Auch werde geprüft, ob und inwieweit die beiden Beschuldigten an der Entführung in der Silvesternacht 2023/24 beteiligt waren.
Block nannte Hannings Namen in Aussage
Um die Kindesentführung in der Silvesternacht 2023/24 geht es seit Mitte Juli vor dem Landgericht Hamburg. Block ist angeklagt, die Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder aus der Obhut ihres Ex-Manns in Dänemark in Auftrag gegeben zu haben. Sie bestreitet das. In diesem laufenden Prozess fiel bereits der Name August Hanning. Christina Block hatte ausgesagt, mit seiner Sicherheitsfirma Kontakt gehabt zu haben. Die 52-Jährige hatte aber beteuert, dass es nie um eine gewaltsame Entführung der Kinder gegangen sei. Die Sicherheitsfirma sollte demnach nur in Dänemark Informationen über ihren Ex-Mann sammeln.
Hanning und der andere beschuldigte Beamte gehören nicht zu den sieben Angeklagten im laufenden Prozess vor dem Landgericht Hamburg um die Kindesentführung. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Er habe nie etwas Unrechtes tun oder gar Gewalt anwenden wollen, sagte der Lebensgefährte von Christina Block. Blocks Ex-Mann sagte ebenfalls aus.
In der Vernehmung blieb unklar, wer genau die Entführung bei der israelischen Sicherheitsfirma in Auftrag gegeben hatte.
Im Prozess um die Entführung der beiden jüngsten Kinder von Christina Block hat am Donnerstag einer der Angeklagten seine Beteiligung an der Entführung eingeräumt.
Am sechsten Prozesstag hat Block von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Ein Angeklagter, der an der Entführung beteiligt gewesen sein soll, sagte aus.
Die Hamburger Unternehmerin bestreitet im Prozess, die Entführung ihrer Kinder beauftragt zu haben. Am Dienstag wurde sie erneut befragt.
Der Prozess ging mit der Befragung von Christina Block los. Sie gab zu, dass es zuvor Überlegungen zu Rückholaktionen ihrer Kinder gab.
Der Strafverteidiger Otmar Kury hat eine Entbindung als Pflichtverteidiger bei Gericht beantragt. Das Gericht stimmte nun zu.
Die Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block wurden Silvester 2023 in Dänemark entführt. Einzelheiten zu dem Fall, der seit 11. Juli vor Gericht verhandelt wird.
In einem stundenlangen emotionalen Auftritt wies die Hamburger Unternehmerin die Vorwürfe gegen sie zurück.
Die Verhandlung um die mutmaßliche Entführung zweier Kinder Blocks wurde von der Richterin unterbrochen. Am 25. Juli soll der Prozess fortgesetzt werden.
Vor dem Hamburger Landgericht hat der Prozess um die mutmaßliche Entführung zweier Kinder Blocks begonnen. Der Verteidiger von Christina Block kündigte eine Erklärung an.