Vor mehr als zwei Jahrzehnten wurde über die ersten Entwürfe für die Sanierung der Friedhofshalle in Maximiliansau diskutiert. Seither taucht das Thema in regelmäßigen Abständen in den Sitzungen von Stadtrat, Bauausschuss oder Ortsbeirat auf. Machbarkeitsstudien wurden in Auftrag gegeben, Pläne aufgestellt und überarbeitet – und immer wieder wurde die Sanierung beziehungsweise der Neubau, der zwischenzeitlich als die kostengünstigere Variante erschien, verschoben. Andere Vorhaben genossen Priorität oder die finanzielle Lage der Stadt Wörth ließ es in diesem Moment nicht zu, dass in das marode Gebäude investiert werden konnte. 2019 wurden immerhin ein paar Risse notdürftig geflickt. „Mit der Vorstellung der Planungen für die Friedhofshalle endet eine wirklich lange und für die Maximiliansauerinnen und Maximiliansauer auch zermürbende Hängepartie“, sagte Bürgermeister Steffen Weiß (FWG) zu Beginn der gut besuchten Einwohnerversammlung, in der das Büro Bernd Bistritz Architektur aus Rheinstetten die Sanierungspläne präsentierte.
Und Weiß bekräftigte auch, dass das Projekt trotz der mehr als angespannten Haushaltslage der Stadt nicht infrage stehen. Es sei gelungen, die Friedhofshalle auszufinanzieren. Ein erfolgversprechender Antrag auf Zuschüsse aus dem Investitionsstock des Landes werde derzeit ausgearbeitet. Er muss bis zum 15. Oktober bei der Kreisverwaltung eingereicht werden. Parallel wird ein Antrag auf Baugenehmigung erstellt. Wie Architekt Bernd Bistritz und sein Mitarbeiter Nils Machowski informierten, soll das Vorhaben rund 2,3 Millionen Euro kosten, was deutlich kostengünstiger ist als die Pläne aus dem Jahr 2018. Damals hatte der Ortsbeirat entschieden, dass die Friedhofshalle am bisherigen Standort und die Einbindung der alten Kapelle erhalten bleiben soll. Mit dem Zuwendungsbescheid des Landes wird im Mai kommenden Jahres gerechnet. „Baubeginn soll Mitte nächste Jahres sein“, kündigte Bistritz an. Mit der Fertigstellung könne im dritten Quartal gerechnet werden.
Anbauten aus Holz
Grob umrissen Bistritz und Machowski ihre Planung. Die Kapelle wird saniert, sie bekommt einen neuen Boden, die Fenster werden größer, zudem gibt es ein neues Lichtkonzept, um die Kapelle heller und freundlicher zu machen. Eingeplant ist auch ein Vorbereitungsraum für Pfarrer oder Trauerredner. Zudem soll ausreichend Platz für einen Chor geschaffen werden. Zum Friedhof hin soll es eine große Öffnung geben, um auch Beerdigungen mit vielen Trauergästen zu ermöglichen. Die Aussegnungshalle wird bestuhlt, im Freien sind keine Sitzmöglichkeiten vorgesehen. Alle Anbauten sollen in Holzständerbauweise erfolgen. Durch die vorgesehene Holzlamellenfassade wird die Friedhofshalle zu einem Blickfang. Während der Bauarbeiten muss für einige Monate bei Beerdigungen auf die beiden Kirchen im Ort ausgewichen werden. Machowski kündigte außerdem an, dass es bei der Friedhofshalle in Zukunft eine barrierefreie Toilette geben wird, die auch allen Friedhofsbesuchern zur Verfügung stehen wird.