Berlin – Es war ein festlicher Abend der Menschlichkeit – ganz im Sinne der Stifterin. Am Dienstag wurde in Berlin der Margot Friedländer Preis 2025 vergeben, vor rund 350 geladenen Gästen im Allianz Forum.
Mit dem Preis werden seit 2024 von der Margot Friedländer Stiftung Menschen und Initiativen ausgezeichnet, die sich für Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie einsetzen und zur Aufklärung über den Antisemitismus beitragen. Die Holocaustüberlebende Margot Friedländer hatte die Stiftung 2023 ins Leben gerufen, damit ihr Lebenswerk weitergeführt wird. Am 9. Mai 2025 ist sie im Alter von 103 Jahren gestorben.
Die Holocaustüberlebende Margot Friedländer stiftete den Preis. Er wird jedes Jahr durch die von ihr ins Leben gerufene Stiftung vergeben
Foto: picture alliance / PIC ONE
Die fünf Preisträger 2025 wurden von einer unabhängigen Jury unter dem Vorsitz von Elke Büdenbender (63) ausgewählt. Die Juristin und Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: „Die 329 eingegangenen Bewerbungen und Nominierungen sind ein starkes Zeichen der Hoffnung in einer Zeit, in der die Würde des Menschen und das Leben in Freiheit und Demokratie immer bedrohlicheren Angriffen ausgesetzt sind.“
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2025 gingen die mit insgesamt 25.000 Euro dotierten Preise an:
Evangelische Jugendarbeit Wurzen (Sachsen). Jugendliche recherchierten im Projekt „GrenzGeschichten“ die Lebensgeschichten von Opfern der NS-Verbrechen in der Region.
Achava Festspiele Thüringen. Seit 2015 leisten sie mit ihrem vielfältigen Bildungs- und Kulturprogramm einen wichtigen Beitrag zur historischen Aufklärung und zur Demokratie-Vermittlung. „Achava” bedeutet im Hebräischen „Brüderlichkeit“.
FC Ente Bagdad. Der integrative Fußballverein aus Mainz lebt seit 1973 Respekt, Menschlichkeit und Demokratie. Menschen verschiedener Herkunft und religiösen Glaubens finden hier eine Gemeinschaft.
Iris Berben (r.), hier mit Alt-Bundespräsident Joachim Gauck und dessen Lebensgefährtin Daniela Schadt, würdigte Preisträgerin Susanne Siegert
Foto: Ralf Günther/BILD
Susanne Siegert (32) erhielt den Margot Friedländer Persönlichkeitspreis 2025. Die engagierte Content Creatorin klärt junge Menschen in den sozialen Medien (Tik Tok, Instagram) über die Verbrechen der Nationalsozialisten auf. Zur Preisverleihung las die Schauspielerin Iris Berben (75) aus Siegerts Buch „Gedenken neu denken“.
Die Realschule und das Gymnasium Korschenbroich wurden mit dem Margot Friedländer Schulpreis ausgezeichnet. Eine jahrgangsübergreifende Geschichtswerkstatt engagiert sich für das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus.
Der Stiftungsvorstand und die Juroren des Margot Friedländer Preises
Foto: Ralf Günther/BILD