Laut den Quellen der Financial Times wurde gestern sogar eine Vereinbarung getroffen: Großbritannien wird sich hinsichtlich des Umgangs mit Kryptowährungen näher an den USA orientieren, die seit der Amtseinführung von Donald Trump den Krypto-Sektor mit offenen Armen empfangen. In erster Linie soll es bei der Kooperation um Stablecoins gehen.

Rachel Reeves hoffe, dass britische Unternehmen dafür einen besseren Zugang zu den Kapitalmärkten der USA erhalten und dass US-amerikanische Investoren nach Großbritannien gelockt werden. Das Land sieht sich nämlich mit dem Problem konfrontiert, dass immer mehr Unternehmen von der Londoner Börse an die New York Stock Exchange (NYSE) oder die Technologiebörse Nasdaq abwandern.

Weitere Einzelheiten zu dem Deal, der laut den Insidern bald verkündet werden soll, sind bislang nicht bekannt. Es ist zu hoffen, dass der verhältnismäßig eher restriktive Ansatz Großbritanniens bei Kryptowährungen verworfen wird, sodass die Adoption von Bitcoin und Co. auf der Insel besser voranschreiten kann.

Die britische Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) hat es Privatanlegern erst im August dieses Jahres erlaubt, Bitcoin- und Krypto-ETNs zu kaufen. Zuvor blieben die Anlageprodukte, die im Mai 2024 an der Londoner Börse zugelassen wurden, institutionellen Investoren vorenthalten.

Der rechtskonservative Kandidat für den Posten des Premierministers, Nigel Farage, versucht derweil, die Bitcoin-Community des Landes für sich zu gewinnen. Im Mai dieses Jahres leitete Farage auf der Bitcoin-Konferenz in Las Vegas seinen Pro-Krypto-Wahlkampf ein. Der Oppositionspolitiker der Partei „Reform UK“, die seither Krypto-Spenden annimmt, versprach unter anderem, sich für eine Bitcoin-Reserve einzusetzen.

Laut der Analyseplattform Arkham Intelligence hält Großbritannien derzeit 61.245 BTC, die aus Konfiszierungen stammen. Im Juli dieses Jahres gab es jedoch die Meldung, dass das Land bald Bitcoin abstoßen könnte, damit Finanzministerin Reeves das immer größer werdende Haushaltsloch stopfen kann.