Nach einem Dachstuhlbrand in Berlin-Schöneberg ist ein Wohnhaus einsturzgefährdet und nicht mehr bewohnbar. Wie Einsatzkräfte der Polizei mitteilten, wurde das Wohnhaus in der Motzstraße komplett gesperrt. Hausfassade, Wände und Dach sind laut Bauaufsicht nicht mehr stabil.
Auch der zunächst wieder freigegebene Seitenflügel im Hinterhof wird evakuiert. Bis auf einen Mieter, der durch die Löscharbeiten einen Wasserschaden erlitt, war dort niemand vom Feuer betroffen. Bei den aktuellen Witterungsbedingungen könne man jedoch nicht ausschließen, dass das Gebäude in den Hof und damit auf den Seitenflügel kippe. Das habe eine Prüfung durch die Bauaufsicht ergeben, so die Polizei. Nachbarhäuser sind nicht betroffen.
Der Mieter der unter dem Dachstuhl befindlichen Wohnung sei zum Brandzeitpunkt nicht zu Hause gewesen, teilte eine am Unfallort befindlichen Polizistin dem Tagesspiegel mit. Angaben zur Brandursache kann die Polizei bislang nicht machen, das Landeskriminalamt soll die Ermittlungen übernehmen. Die Feuerwehr beendete gegen 12 Uhr die Brandnachbereitung im Haus in der Motzstraße.
Mieter wird um kurz vor vier Uhr geweckt – überall war Rauch
Immer wieder kommen Mieter zurück zum Haus, um einige Dinge aus ihren Wohnungen zu retten. „Kurz vor vier sind wir aufgeweckt worden, wir haben Klopfen gehört“, sagt Mieter Gabriel, der seinen Nachnamen nicht in der Zeitung lesen will. Überall sei Rauch gewesen, sie hätten die Wohnung fluchtartig verlassen. Eben waren sie zum ersten Mal kurz wieder in der etwas tiefer gelegenen Wohnung, dort habe vor allem das Löschwasser vieles beschädigt.
Die Polizei holt die letzten zurückgekehrten Mieter aus den Wohnungen, diese müssten sich um Notunterkünfte kümmern.
Feuerwehr in der späten Nacht im Großeinsatz
Die Feuerwehr war am Mittwochmorgen gegen 3.30 Uhr alarmiert worden. Es brannte der Dachstuhl des Vorderhauses. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Gebäudes sowie angrenzender Wohnhäuser mussten ihre Wohnungen verlassen. Insgesamt 70 Menschen waren betroffen, verletzt wurde niemand. Sie wurden in einem Bus der Berliner Verkehrsbetriebe vor Ort betreut.
Die Bewohner der Nachbargebäude konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Schäden sind laut Polizei dort nicht entstanden.
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Teile des Dachstuhls sind den Angaben zufolge eingestürzt. Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten auch die Wasserschäden im Rest des Gebäudes eindämmen, hieß es von der Feuerwehr. Wie groß die Schäden dort sind, ist unklar – ebenso ob und wann die Bewohnerinnen und Bewohner wieder in das Haus zurückkönnen. Rund 140 Einsatzkräfte waren zwischenzeitlich vor Ort, um das Feuer zu löschen. (dpa)