Die oft kostenlosen After-Show-Konzerte im Pfalzbau ab Oktober kommen wie Geheimtipps daher: von Flamenco bis Post Punk. Und jetzt gibt es das „Lounge“-Format.

Erstmals gibt es das Lounge-Format: Während bei den Konzerten Künstler mit ihrem musikalischen Repertoire auf der Bühne stehen, wird das neue Format einem speziellen Thema gewidmet sein, wie zum Beispiel dem Tango oder Jazz. Die Lounge ist vom Engagement des Komponisten und Theatermusikers Frank Rosenberger getragen, der schon an mehreren Produktionen am Pfalzbau mitgewirkt hat und selbst etwas bieten wird: die „Chaplin Lounge“ am 21. und 22. November, jeweils um zirka 21.30 Uhr. Denn Charlie Chaplin war nicht nur ein herausragender Schauspieler und Komiker, sondern auch ein leidenschaftlicher Cellist und talentierter Komponist. So hat er zahlreiche einfühlsame Melodien für sein Lieblingsinstrument verfasst. Jakob Boyny (Cello) und Frank Rosenberger (Klavier) lassen Chaplins musikalische Seite in einem besonderen Konzert lebendig werden.

Ins Leben gerufen wurden die After-Show-Konzerte in der Spielzeit 2020/21 von dem Berliner Musiker Bernd Jestram, der durch seine Produktionen für Film und Theater bekannt ist. Sie finden im Anschluss an die großen Theater- und Tanzstücke im Gläsernen Foyer statt und sind meist kostenlos. So auch der Auftakt am 3. Oktober gegen zirka 22 Uhr. Der Saxophon-Virtuose Matthias Anton und der Pianist und Filmkomponist Olaf Taranczewski laden als dynamisches Duo zu einer „Chamber Jazz Lounge“ ein. Es darf auch getanzt werden, zum Beispiel beim „Britannia Theatre“ am 8. November, um zirka 21.30 Uhr. Anders als der Name vielleicht suggeriert, wurde die Band 1992 in einem Kohlenkeller in Berlin gegründet. Die Musiker kombinieren melancholische Melodien, experimentelle Arrangements und kraftvollen Rhythmen. Der Eintritt beträgt hier 20 Euro und ermäßigt 12 Euro.

Gewaltiges aus Berlin

Die atemberaubende Energie des Flamenco speist das Konzert von „Mundo Sonoro“ am 11. Oktober, um zirka 21.30 Uhr. José Manuel Benitez, Cristina Cazorla und Ana Sophia Scheller lassen charakteristische Rhythmen der spanischen Folklore erklingen. In Argentinien hingegen ist die Musik des Tango Nuevo beheimatet, die in der „Piazzolla Lounge“ am 24. und 25. Oktober, jeweils ab zirka 21.30 Uhr, den Sound für die After-Show-Party serviert. Astor Piazzolla wurde mit seiner Symbiose aus traditionellem Tango, Klassik und Jazz weltbekannt. Sophie Müller (Violine) und Frank Rosenberger (Klavier) interpretieren die Stücke des Komponisten. Der Eintritt ist frei.

„Gewalt“. Der Name steht für eine Band aus Berlin, deren Markenzeichen eine kompromisslose Mixtur aus Industrial, Wave, Post Punk und elektronischen Elementen darstellt. Gegründet 2015 von Patrick Wagner (ehemals Sänger von „Surrogat“), Helen Henfling uns Jasmin Rilke, ist ihr ein minimalistischer, maschinenhafter Sound zu Eigen, den das Trio als „Wut Wave“ bezeichnet. Am 6. Dezember, um zirka 21.30 Uhr, darf man sich auf diesen einzulassen. Der Eintritt beträgt 20 Euro, ermäßigt 12 Euro. Gleicher Preis für den Gig der Band „Brass Riot“, die am 13. Dezember, um zirka 21.30 Uhr, Stimmung ins Foyer bringt. Das Trio (zwei Saxophone und ein Schlagzeug) verbindet Brass-House, Acid-Jazz und elektronische Musik und hat seine Wurzeln in der Berliner Straßenmusikszene.

Auf einem Sound-Hybrid surft die Berliner Band „Jembaa Groove“, der auf Elementen des ghanaischen Highlife der 1970er Jahre beruht. Den vermengt das Ensemble um Sänger und Percussion-Legende Eric Owusu und Bassist und Produzent Yannick Nolting mit einer feinen Prise Jazz und Soul. Die Gigs am 28. und 29. November, jeweils um zirka 21 Uhr, in Ludwigshafen sollten sich Fans des Genres auch deshalb nicht entgehen lassen, da sich das Duo auf Release-Tour für ihr zweites Album „Ye Ankasa/We ourselves“ befindet. Der Eintritt kostet 20 Euro, ermäßigt 12 Euro).

Noch Fragen?

Weitere Infos über die Konzerte im nächsten Jahr auf www.theater-im-pfalzbau.de/aktuelles/magazine und im Jahresheft für die Spielzeit 2025/26.

Charlie Chaplin hier als Vagabund. Charlie Chaplin hier als Vagabund.Foto: imago images/Everett Collection