Oberbürgermeister, Stadtrat, Bezirksvertretungen: Bei der Kommunalwahl am vergangenen Sonntag konnten Mönchengladbacher auf drei Wahlzetteln ihr Kreuz setzen. Doch es gab noch einen vierten Zettel – und der richtete sich an 76.576 Wahlberechtigte in der Stadt. Sie durften über die neue Zusammensetzung des Integrationsrates abstimmen.
Das Gremium setzt sich für Menschen mit Migrationsgeschichte in der Stadt ein, will ihnen auf politischer Ebene eine Stimme geben und organisiert internationale Veranstaltung. All das sind wichtige Aufgaben – doch das Interesse der wahlberechtigen Mönchengladbacher fiel, vorsichtig ausgedrückt, verhalten aus. Nur 11.482 Bürger nahmen laut Stadtverwaltung an der Abstimmung teil, was einer Wahlbeteiligung von rund 15 Prozent entspricht. Hier bleibt für künftige Integrationsratswahlen also viel Luft nach oben.
Mönchengladbacher durften für den Integrationsrat abstimmen, die nicht Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind, eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen oder die deutsche Staatsangehörigkeit durch eine Einbürgerung beziehungsweise durch das Staatsangehörigengesetz erhalten haben.
Die Ergebnisse der Parteien und Vereine
Ausgezählt wurden die Stimmen für das politische Gremium am Montag, deswegen liegt erst jetzt das vorläufige Ergebnis vor. Es traten 17 Vereine oder Parteien und drei Einzelbewerber an. Die meisten Stimmen entfielen auf die Liste „SPD – Migration und Vielfalt“ (23,7 Prozent). Den zweiten Platz belegt „CDU – INTA 2.0“ (16,5). Dahinter folgen „Gemeinsam für Mönchengladbach“ (8,4), Die Linke (8,4), „GiL“ (6), „Zusammenleben und integrieren“ (5,3), Die Partei (3,7), „Ditib Zentral Moschee Mönchengladbach“ (3,6) „Igmg Mönchengladbach“ (3,3), „Zukunft mit jüdischer Stimme“ (3,2), DRIV Integration Mönchengladbach (3,1) sowie die sonstigen Listen und Einzelbewerber.
Die neuen Mitglieder des Integrationsrates
Im Integrationsrat werden insgesamt 16 Sitze vergeben. Diese Kandidatinnen und Kandidaten sind laut Stadtverwaltung in das Gremium gewählt worden: Heike Adolphs, Taufik Sulemana, Hanife Yildirim und Semih Altan (alle SPD – Migration und Vielfalt); Bülent Baģir, Polad Heider und Klaus Schmitz (alle CDU – INTA 2.0); Chakri Taha-Pascha (Gemeinsam für Mönchengladbach); Hassan Babaeva (Die Linke); Fehmie Bajramaj (GiL); Ezz Al Din Alazzeh (Zusammenleben und integrieren); Tülay Güler (Die Partei); Osman Güven (Ditib Zentral Moschee Mönchengladbach); Büşra Işik (Igmg Mönchengladbach); Mark Samuilovic Lewin (Zukunft mit jüdischer Stimme) sowie Maria Weihrauch (DRIV Integration Mönchengladbach).
Am Donnerstag, 18. September, tagt der Wahlausschuss für die Integrationsratswahl, um das endgültige Wahlergebnis festzustellen.