Stand: 17.09.2025 14:04 Uhr

Mit einem Start nach Maß hat sich der MSV Duisburg zurück in den deutschen Profifußball gemeldet. Angetrieben von den Fans hat der MSV einen neuen Startrekord aufgestellt.

Der MSV schwebt weiter auf der Erfolgswelle. Der 3:0-Sieg im Aufsteiger-Duell gegen den 1. FC Schweinfurt war bereits der sechste Saisonsieg im sechsten Spiel. Damit stellte der MSV einen neuen Liga-Rekord auf. Die Bestmarke von fünf Siegen zum Auftakt hatte sich Duisburg zuvor mit den Kickers Offenbach (2010/11) und 1860 München (2022/23) geteilt.

MSV führt mit Abstand die Tabelle an

„Schmeckt sehr gut“, sagte MSV-Trainer Dietmar Hirsch nach dem letzten Heimspiel am Samstag beim Blick auf die Tabelle bei „Magenta Sport“. Durch den Auswärtssieg in der Englischen Woche in Schweinfurt sind nochmal drei Punkte dazugekommen. Mit jetzt 18 Punkten rangieren die „Zebras“ mit fünf Punkten Abstand auf die Konkurrenz an der Ligaspitze.

Die Euphorie ist in diesen Tagen spürbar. Egal ob bei der Mannschaft, in der Stadt oder bei den Fans. Beim Heimspiel am Samstag kamen über 20.000 Zuschauer ins Stadion, am Dienstagabend wurde der MSV von 800 Fans im 400-Kilometer entfernten Schweinfurt unterstützt.

„Das ist der Wahnsinn von der Wedau. Wir können sehr dankbar sein, was wir für einen Support erfahren. Das ist einfach nur geil, für diese Fans zu spielen“, sagte Tobias Fleckstein am Dienstagabend.

Abstieg Fluch und Segen zugleich

Beflügelt von diesem Support schwebt der MSV nach einem Jahr Drittliga-Pause aktuell durch die Stadien. Noch vor etwas mehr als einem Jahr sah das Verhältnis zwischen Fans und Verein ganz anders aus. Nachdem der Abstieg in die Regionalliga West feststand, stürmten vermummte MSV-Anhänger während eines Spiels den Innenraum. „Wir verachten Euch auf dem Platz dafür, dass ihr Teil dieser Geschichte seid“ und „Eine Schande für Duisburg“, war unter anderem auf Bannern zu lesen.

Doch anstatt in der 4. Liga auseinanderzufallen, hat man sich an der Wedau neu aufgestellt. Unter dem Motto „MSV vereint mit den Fans, vereint mit der Stadt“ sind Verein und Fans neu zusammengerückt.

„Das färbt auf uns ab“

„Wenn man das hier hört, mit den Fans, das färbt auf uns ab“, sagte Hirsch nach dem 3:0-Sieg in Schweinfurt. „Siege feiern, das ist das schönste Gefühl, du hast Spaß, du kommst mit einem ganz anderen Gefühl zum Training. Wir fahren jetzt über vier Stunden nach hause. Aber das ist alles egal“, sagte Fleckstein.

Der furiose Saisonstart zeigt: Der MSV hat es geschafft, die Euphorie, die spätestens wieder seit der Meisterschaft in der Regionalliga entfacht ist, mit in die 3. Liga zu nehmen. Das liegt auch an der Geschlossenheit innerhalb der Mannschaft.

„Hier hat keiner ein Ego, das er über die Gruppe stellt. Das leben wir im Staff vor und das ist für uns das alles entscheidende“, sagt Hirsch, der als Grundlage für den aktuellen Erfolg vor allem die Attribute „Arbeit“, „Fleiß“, „Einstellung“, „Teamgedanke“ und Mentalität in den Fokus stellt: „Wenn du die Mentalität, die auch zum Ruhrpott passt, und unsere Qualität zusammenbringst, dann ist es schwer, uns zu schlagen.“

MSV strebt beim nächsten Aufsteiger den siebten Sieg an

Die Zeichen stehen nicht schlecht, dass der MSV seine Serie weiter ausbaut. Am Sonntag (13.30 Uhr) ist Duisburg beim nächsten Aufsteiger und Schlusslicht TSV Havelse zu Gast.

Unsere Quellen:

  • Interviews nach dem Spiel MSV Duisburg – SV Wehen Wiesbaden
  • Interviews nach 1. FC Schweinfurt – MSV Duisburg bei MagentaSport
  • Spiegel Online

Westdeutscher Rundfunk