Berlin – Mitten im Berliner Ortsteil Halensee kracht am Montag ein mehr als 25 Jahre altes Löschfahrzeug gegen einen Reisebus. Zwei Menschen werden verletzt – und sofort kommt die Frage auf: Haben die Bremsen versagt?

Gegen 11 Uhr kehrt das Löschfahrzeug (3300/1) von einem Einsatz zurück. Die Beamten wollen zu ihrer Wache an der Suarezstraße. Doch in Höhe der Hausnummer 51 passiert es: Der Maschinist will bremsen, um in den Verkehr einzufahren. Nichts passiert. Das Einsatzfahrzeug kracht gegen den Reisebus.

Die linke Front des Löschfahrzeugs ist schwer beschädigt, der Bus wird am Heck leicht erwischt.

Das City-Löschfahrzeug nach der Kollision. Der Fahrer musste von seinen Kollegen mit Werkzeug befreit werden

Das City-Löschfahrzeug nach der Kollision. Der Fahrer musste von seinen Kollegen mit Werkzeug befreit werden

Foto: Privat

Feuerwehrmann muss befreit werden

Ein Rettungswagen rückt an. Zwei Menschen werden leicht verletzt, darunter ein Feuerwehrmann. Die Tür seines Fahrzeugs lässt sich nicht mehr öffnen – Kollegen müssen ihn mit einem Werkzeug befreien. Später muss er vom Dienst abtreten.

Nach BILD-Informationen schildert der Fahrer des sogenannten Erstangriffsfahrzeugs seinen Vorgesetzten: „Die Bremsen haben nicht mehr reagiert!“

Gutachter untersucht das Fahrzeug

Die Polizei lässt das Löschfahrzeug sofort von einem Gutachter prüfen. Er soll klären, ob tatsächlich ein technischer Defekt die Ursache war.

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Feuerwehrsprecher Vinzenz Kasch bestätigt den Unfall, will aber zu den Umständen oder Ursachen nichts sagen. Fest steht: Das betroffene Fahrzeug aus Charlottenburg ist mit rund 25 Jahren uralt und immer noch jeden Tag im Einsatz.

Millionen für den Fuhrpark nötig

Zwar wurde der Wagen in der Vergangenheit komplett zerlegt, wieder aufgebaut und mit neuen Verschleißteilen versehen. Doch die zuletzt verlängerte Nutzungsdauer ist bereits längst überschritten.

Feuerwehrsprecher Kasch zu BILD: „Wir brauchen 25 Millionen Euro pro Jahr, um den Fuhrpark auf Stand zu halten. Für eine Modernisierung wie in anderen Bundesländern wären sogar weit über 100 Millionen Euro notwendig.“