Die nächsten 16 Tage geht es vor allem um eines in der Stadt: um Bier aus München. Die Wiesn hat zwar außer Hendl eine erstaunliche Menge an Kulinarischem zu bieten, aber im Vordergrund stehen die Speisen erst einmal nicht. Wer sich eher für Essen interessiert, geht meist woandershin. Orientierung bieten da außer der SZ-Kostprobe nicht nur die amtlichen Gourmetführer Michelin und Gault-Millau, sondern seit mittlerweile stolzen 29 Jahren auch das jährlich erscheinende Magazin DelikatEssen – Ausgehen in München.

An diesem Montag feierten die Macher die neue Ausgabe. Chefredakteur Jossi Loibl, ein großer Weinkenner und guter Esser, hat seine Mitarbeiter wieder 150 Restaurants testen lassen und dazu einige Essays bestellt, die auf aktuelle Trends der Münchner Gastroszene eingehen. Sehr kenntnisreich etwa die Beiträge über alkoholfreie Speisebegleitung, unbekanntere Biergärten und die chinesischen Lokale mit teils ausgefallenen Regionalküchen – auch wenn man manches gerne genauer gewusst hätte. Zum Beispiel, wie „gestockte Entenblutschnitten“ eigentlich schmecken?

Unter den lokalen, regelmäßig erscheinenden Restaurantführern ist DelikatEssen nach wie vor der beste. Das Bewertungssystem ist zwar oft nicht ganz schlüssig und gilt nur für das jeweilige Genre (von Café bis Sternerestaurant), und ob drei Absätze Text wirklich ausreichen, um ein Drei-Sterne-Haus zu beschreiben, kann man bezweifeln. Aber gerade in der Breite, bei den Lokalen der unterschiedlichen Länderküchen und der breiten Vielfalt der bayerischen Gasthäuser bis weit hinaus ins Umland, ist DelikatEssen ein wertvoller und hilfreicher Wegweiser (Delikat Essen 2026 – Ausgehen in München, 164 Seiten, 10,80 Euro, Verlag Münchner Kultur GmbH, erhältlich im Buchhandel und an größeren Kiosken).

Wir waren beim Bier. Aber abgesehen davon hat München selbst in diesen Tagen einiges mehr zu bieten. Seit kurzem sogar eigenen Münchner Käse. Die drei jungen Münchner Sebastian Kreuels, Johannes Klappacher und Franz Stuffer haben mitten in der Pandemie die Münchner Käsemanufaktur gegründet und stellen ihn inzwischen in ihrer eigenen Käserei in Bogenhausen her, also original auf Münchner Stadtgebiet. Seit etwa einem Jahr haben sie auch einen eigenen Stand auf dem Viktualienmarkt.

Jetzt sind sie auch eine Kooperation mit dem Edelkaufhaus Kustermann am Rindermarkt eingegangen, veranstalten dort Genussabende mit den Champagner-Spezialisten von Champagne Characters und an den kommenden beiden Samstagen eine Präsentation ihrer Käsesorten auf der Eventfläche am Rindermarkt. Probieren ausdrücklich erlaubt (Münchner Käsemanufaktur zu Gast bei Kustermann, an den Samstagen, 20. September, und 27. September zu den Geschäftszeiten beim Eingang Rindermarkt sowie sonst auf dem Viktualienmarkt gegenüber der Metzgerzeile, Dienstag bis Freitag 10–18 Uhr und Samstag, 10–16 Uhr, www.muenchner-kaese-manufaktur.de).