Stand: 18.09.2025 15:57 Uhr
Rund 100 Tage vor Silvester regt die Ärztekammer Niedersachsen erneut die Diskussion um ein Böllerverbot an. Sie spricht sich dafür aus. Vorbild könnten demnach die Niederlande sein.
Dort sei von 2026 an privates Feuerwerk verboten. Stattdessen seien zentrale kommunale Feuerwerke geplant. „Die Niederlande gehen hier genau den richtigen Weg: Sie reduzieren die Luft- und Lärmemissionen deutlich und unterbinden den gewaltvollen Missbrauch von Feuerwerk, wie wir ihn seit Jahren zunehmend erleben“, so Ärztekammer-Präsidentin Martina Wenker.
„Enorme Mehrbelastung“ durch Verletzungen zu Silvester
Die kommunalen Feuerwerke seien eine gute Alternative für all jene, die auf ein Feuerwerk als Ritual nicht verzichten möchten, sagte Wenker. Auch Drohnenshows könnten Alternativen sein. Die Ärztekammer begründet ihre Forderung nach einem Böllerverbot unter anderem mit den Gefahren von Feuerwerk: Amputierte Finger oder Augenverletzungen würden zum Jahreswechsel in der Regel viermal häufiger festgestellt als im Rest eines Jahres. „Für Ärztinnen und Ärzte, Rettungskräfte und Pflegefachpersonal bedeutet Silvester eine enorme Mehrbelastung“, sagte Wenker.
Umfragen: Mehrheit für ein privates Böllerverbot
Umfragen in den vergangenen Jahren hatten ergeben, dass sich eine Mehrheit der Deutschen für ein privates Böllerverbot ausspricht. Zuvor hatte die Ärztekammer Niedersachsen gefordert, Privatpersonen nur noch dann Knaller und Böller zu verkaufen, wenn sie eine Fachkundeprüfung gemacht haben.
Die Ärztekammer Niedersachsen regt eine Fachkundeprüfung auch für Kleinfeuerwerke an. Parteien sind gegen ein allgemeines Verbot.
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