Stand: 19.09.2025 08:28 Uhr
Bei der Restaurierung eines Schranks aus dem 18. Jahrhundert haben Forscher des Herzog-Anton-Ulrich-Museums in Braunschweig ein verstecktes Schriftstück gefunden. Es bringt neue Erkenntnisse für die Barock-Forschung.
Wie das Museum mitteilte, war das Restaurierungsteam mithilfe einer digitalen Röntgenanlage auf einen verborgenen Hohlraum in dem Schrank gestoßen. Darin habe sich ein Schriftstück befunden, das auf 1729/30 datiert sei – und das den bislang unbekannten Schöpfer des Möbelstücks identifiziere, so das Museum. Demnach wurde der barocke Schrank von dem Braunschweiger Kunsttischler Johann Ulrich Straats geschaffen, dessen Werk seit einem Schlossbrand im Jahr 1830 als verloren galt.
Barocke Möbelkunst: „Durchbruch für die Forschung“
Der Vitrinenschrank wurde nach Angaben des Museums im 18. Jahrhundert gefertigt.
Bei all den vielen vorherigen Restaurierungen sei das Schriftstück verborgen geblieben, sagte Restauratorin Ursel Gaßner. Durch den Fund könne der Name Straats nun erstmals eindeutig mit den ursprünglich zwölf Vitrinenschränken in Verbindung gebracht werden, die zwischen Anfang des 18. Jahrhunderts von Herzog August Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel in Auftrag gegeben wurden, so das Museum. Das sei ein „Durchbruch für die Forschung zur barocken Möbelkunst in Norddeutschland“.
Ursprüngliches Erscheinungsbild wiederhergestellt
Eigentlich stand laut Museum bei der Restaurierung die Oberfläche des Schranks im Mittelpunkt. Eine aufwendige Analyse in einem Erfurter Labor habe neue wissenschaftliche Erkenntnis zu den verwendeten Lacken und Hölzern gebracht, hieß es. Unter anderem sei erstmalig die Verwendung von Olivenholz bei einem Braunschweiger Möbelstück nachgewiesen worden. Dadurch habe das Restaurierungsteam das ursprüngliche Erscheinungsbild des Schranks wiederherstellen können. Bis 2029 sollen den Angaben zufolge die drei weiteren erhaltenen Schränke restauriert und erforscht werden.
Das Braunschweiger Museum gilt als eines der bedeutendsten und ältesten Museen Deutschlands.
Es geht nicht um die Kopie auf dem Burgplatz sondern um das Original, das in der Burg Dankwarderode gezeigt wird.