Der republikanische US-Senator Ted Cruz hat deutliche Kritik am Vorsitzenden der US-Medienaufsichtsbehörde FCC, Brendan Carr, geübt. Carrs Drohung, TV-Sendern wegen ihrer Inhalte die Lizenzen zu entziehen, sei „verdammt gefährlich“, sagte er.

Er warf Carr Mafiamethoden vor. „Ich muss sagen, das ist wie aus Goodfellas“, sagte Cruz und spielte damit auf einen Film von Martin Scorsese an. „Das ist wie ein
Mafioso, der in eine Bar kommt und sagt: ‚Schöne Bar, die Sie hier
haben. Es wäre schade, wenn ihr etwas zustoßen würde'“, sagte Cruz.

Der Sender ABC hatte am Donnerstag bekannt gegeben, die Late-Night-Show Jimmy Kimmel Live auf unbestimmte Zeit einzustellen. Hintergrund war eine Aussage Kimmels, der angedeutet hatte, dass der mutmaßliche Täter im Tötungsfall von Charlie Kirk MAGA-Anhänger gewesen sein könnte. Carr drohte daraufhin TV-Sendern mit dem Entzug der Sendelizenzen, sollten sie die Ausstrahlung der Show nicht einstellen. „Wir werden diese Sender im
öffentlichen Interesse zur Verantwortung ziehen“, sagte er in einem rechten Podcast. „Wenn sie diese einfache
Lösung nicht mögen, können sie ihre Sendelizenzen an die FCC
zurückgeben.“

Cruz über Jimmy Kimmel: „Ich bin froh, dass er gefeuert wurde“

Auch Cruz übte deutliche Kritik an den Aussagen von Jimmy Kimmel. „Ich finde es schrecklich, was Jimmy Kimmel gesagt hat. Ich bin froh, dass er gefeuert wurde“, sagte Cruz laut einem Bericht des Senders CNN. Gleichzeitig warnte er: Wenn die Trump-Regierung Sendern die Lizenz entziehe, weil ihr nicht gefalle, was diese berichteten, „dann wird das für Konservative böse enden“.

Seitens der Demokraten hatte es bereits deutliche Kritik am Vorgehen der
FCC gegeben. Cruz ist der erste Republikaner, der sich in dieser
Deutlichkeit zu Wort meldet. Cruz ist zudem Vorsitzender des
Senatsausschusses für Handel,
Wissenschaft und Verkehr, der weitreichende Befugnisse über die FCC
hat. 

© Lea Dohle

Newsletter
Neu: Nur eine Frage

Vielen Dank! Wir haben Ihnen eine E-Mail geschickt.

Prüfen Sie Ihr Postfach und bestätigen Sie das Newsletter-Abonnement.

US-Präsident Donald Trump hatte TV-Sendern, die kritisch über ihn berichten, ebenfalls mit dem Entzug von
Sendelizenzen gedroht
. An Bord der Air Force One auf dem Rückweg aus
Großbritannien behauptete er vor Journalisten, einige Sender würden
nichts anderes tun, als ihn zu „attackieren“. „Sie berichten nur schlecht über mich. (…) Ich denke, man sollte ihnen vielleicht die Lizenz entziehen“, sagte der US-Präsident. „Das wird Brendan Carr entscheiden.“

Charlie Kirk war in der vergangenen Woche bei einem Auftritt auf einem Universitätscampus im
Bundesstaat Utah erschossen worden. Der 31-Jährige galt als einer der
einflussreichsten rechten Aktivisten und Influencer und als wichtiger
Unterstützer von Präsident Trump. Kritiker werfen Trump vor, seinen Tod als Vorwand zu nutzen, um gegen kritische Stimmen vorzugehen.

Jimmy Kimmel

Mehr zum Thema

Z+ (abopflichtiger Inhalt);

Satire in den USA:
Das Lachen verschwindet

Z+ (abopflichtiger Inhalt);

Jimmy Kimmel:
Der Spaß ist vorbei, auf unbestimmte Zeit

Absetzung von „Jimmy Kimmel Live“:
Journalisten und US-Gewerkschaft kritisieren Umgang mit Jimmy Kimmel