Omi und Mo auf Instagram: Bereits 16.000 Follower

Mo nimmt sein Handy in die Hand und öffnet Instagram. Erst seit Ende August gibt es Omi und Mo – so nennen sich die beiden bei Insta – auf dem Messenger. Dort sehen mittlerweile mehr als 16.000 Follower das Duo beim Kisten packen, Ausmisten und Möbel aufbauen. Er freue sich über die vielen positiven Kommentare, sagt Mo und lächelt Omi an. Er liest vom Handy ab: „Ich habe gestern einen Kommentar gelesen: ‚Omi sieht nicht wie 81 aus, sondern wie 60.‘ So ein Kommentar kommt fast täglich.“ Die Rentnerin reagiert erstaunt, vielleicht auch etwas bescheiden mit einem lauten „Oh!“

Ein kleines, feines Reich in schickem neuen Apartment

Omi zeigt ihr kleines, feines Reich. In einem relativ kleinem Zimmer mit großen Fenster stehen viele Porzellanfigürchen auf einer Kommode. Mit einem Lächeln nimmt die 81-Jähirge ein Porzellanschälchen in die Hand. Für viele wäre das wohl nur Kitsch, ihr bedeutet es etwas.

Am großen Fenster stehen ein antik anmutender Tisch und zwei, ältere Stühle in dunklem Farbton. Omis Zimmerchen wirkt wie ein nostalgischer Kontrast zu der ansonsten in modernem Schick eingerichteten, sich etwas nüchtern anfühlenden Wohnung. Früher habe sie in einer Altbauwohnung in einem anderen Dresdner Stadtteil gewohnt, erzählt die ehemalige Grundschullehrerin. Die neue Wohnung ist nun größer und hat einen Aufzug. Einkaufsmöglichkeiten, Arzt, Friseur sind um die Ecke.

Seit einigen Wochen zusammen in einer Wohnung

In der Wohnung stehen noch ein paar Umzugskisten, einige Möbel sind noch nicht aufgebaut. „Ich habe es nicht bereut“, sagt Omi. Mit etwas Stolz sagt sie: „Zufriedenheit, Glück und Freude und kein Streit. Ich bin zufrieden, dass das so geht.“ Und Mo fügt hinzu: „Jeder hat seine Rückzugsmöglichkeiten. Man rückt dem anderen also nicht 24 Stunden am Stück auf die Pelle.“ Omi sei Frühaufsteherin, er Langschläfer, erzählt Mo. Ein gemeinsames Ritual sei das Abendessen zusammen. „Ob ich staubsauge und Omi mir im Gegenzug die Wäsche aufhängt, ist egal. Wir ergänzen uns ganz gut“, sagt der 24.-Jährige.

Jeder hat seine Rückzugsmöglichkeiten. Man rückt dem anderen also nicht 24 Stunden am Stück auf die Pelle.

Mo
freut sich, seiner Omi die Welt zeigen zu können

Als Kind der Wunsch, mit Omi zusammenziehen

Mo hat wohl schon als Kind vorausgeahnt, dass er und seine Großmutter einmal zusammenziehen werden. Omi erzählt dazu eine Anekdote: „Ich und mein Mann haben mit Mo beim Spazierengehen Vater, Mutter, Kind gespielt.“ Mit Blick auf irgendein Haus habe Mo zu ihr und dem Opa gesagt: „Wir ziehen mal zusammen in ein Haus. Ich versorge euch dann.“ Fünf Jahre alt, hat Mo sich gleich ans Werk gemacht, erinnert sich Omi: „Er hat sich zu Hause hingesetzt und das alles aufgemalt.“

Wie geht es weiter?

Auch wenn Mo und Omi dann irgendwann komplett mit dem Umzug fertig sind, dürfte ihren Followern nicht langweilig werden, erklärt Mo. Es gebe noch einige Urlaubserlebnisse zu teilen. Zudem seien auch Wünsche von den Fans gekommen. „Sie schreiben, dass Omi doch Kochrezepte teilen könnte“, sagt er. Also dürfte dem Duo nicht allzu schnell langweilig werden.

Mo legt Dackel Lio die Leine an, Omi zieht ihre Jacke drüber. Gemeinsam macht die etwas andere WG – nun als Dreigespann – einen Spaziergang durch Dresdens Straßen.