Kiel – Er soll sein Vermögen auf Kosten der Gesellschaft gemacht haben! Ahmet A. (49) soll jahrelang unter fremdem Namen eine Baufirma betrieben und Mitarbeiter schwarz beschäftigt haben. Damit habe der gebürtige Türke Lohnnebenkosten in Höhe von mehr als 7 Millionen Euro nicht gezahlt.

Am Freitag begann vor dem Landgericht Kiel der Prozess gegen Ahmet A. Laut Staatsanwaltschaft soll Ahmet A. von November 2021 bis März 2025 als Geschäftsführer eines Bauunternehmens in Neumünster (Schleswig-Holstein) Leistungen erbracht und die dabei eingesetzten Arbeiter teilweise nicht angemeldet haben.

Der Prozess gegen den gebürtigen Türken findet vor dem Landgericht Kiel statt. Am nächsten Verhandlungstag will der Angeklagte aussagen

Der Prozess gegen den gebürtigen Türken findet vor dem Landgericht Kiel statt. Am nächsten Verhandlungstag will der Angeklagte aussagen

Foto: Axel Springer Deutschland GmbH

Dabei soll er die Sozialversicherungen um 4,3 Millionen Euro und die Sozialkassen der Bauwirtschaft um 1,7 Millionen Euro geschädigt haben. Außerdem wird ihm vorgeworfen, eine Million Euro Lohnsteuer hinterzogen zu haben. Um seinen Betrug zu verschleiern, soll er zudem mit falschen Rechnungen agiert haben.

Mehr zum Thema

Der erste Prozesstag endete nach kurzer Zeit. Nach der Verlesung der Anklageschrift zogen sich das Gericht, die Verteidigung und die Staatsanwaltschaft zu Gesprächen zurück und verständigten sich auf ein Strafmaß von 4 Jahren und 9 Monaten Haft, wenn sich der Anklagte zu den Vorwürfen einlässt. Ansonsten würden ihm 5 Jahre und 6 Monate Haft drohen.

Diesem Vorschlag stimmte Ahmet A. zu und will sich beim nächsten Verhandlungstermin am 16. Oktober äußern. Der Beschuldigte wurde im April verhaftet und sitzt seitdem in U-Haft.

Sein Anwalt Patrick Purbacher zu BILD: „Das ist eine sehr umsichtige und faire Kammer, sodass die Verteidigung davon ausgeht, dass das Gericht auch ein gerechtes Urteil fällt.“