(MBK) Obdachlosigkeit ist auch im Kreis Viersen ein Thema. Laut IT NRW, dem Statistischen Landesamt, gab es zum Stichtag 31. Januar im Kreis Viersen 2505 Wohnungslose, die aber in einer Einrichtung untergebracht wurden. Landesweit waren es zu diesem Zeitpunkt 117.885 Menschen, die wegen Wohnungslosigkeit untergebracht waren. Das waren in ganz Nordrhein-Westfalen 12.765 Menschen mehr als im Vorjahr. Der Anstieg im Kreis Viersen liegt nicht vor.
Die Zahl der untergebrachten Wohnungslosen mit deutscher Staatsangehörigkeit lag zum Stichtag mit 13.915 um 1,6 Prozent höher als im Vorjahr. Im Kreis Viersen waren es zum Stichtag 130 deutsche Personen ohne Wohnung. Die Zahl der Wohnungslosen mit ausländischer Staatsangehörigkeit war mit einem Zuwachs von 13,7 Prozent stärker gestiegen. IT NRW führt diesen Anstieg teilweise auf Verbesserungen der Datenmeldungen insbesondere bei den nichtdeutschen Wohnungslosen zurück. Ende Januar 2025 wurden NRW-weit 103.965 untergebrachte Wohnungslose mit ausländischer Staatsangehörigkeit gezählt. Damit lag der Anteil der Nichtdeutschen an den untergebrachten Wohnungslosen bei 88,2 Prozent. Im Kreis Viersen liegt dieser Wert deutlich höher. 94,1 Prozent der untergebrachten Wohnungslosen haben nicht die deutsche Staatsangehörigkeit.
Beim Blick auf das Alter der untergebrachten Menschen im Kreis Viersen sind 265 unter siebe Jahren alt. 335 sind zwischen sieben und 14 Jahre alt und noch einmal 165 sind zwischen 14 und 18. Damit sind 765 Kinder und Jugendliche in Viersen ohne Wohnung. Das ist rund ein Drittel aller untergebrachten Wohnungslosen. Auch dieser Wert liegt über dem Landesdurchschnitt, der bei 26,9 Prozent liegt. Die große Mehrheit der Minderjährigen war mit ihren Familien oder zumindest in Mehrpersonenhaushalten untergebracht. Lediglich 0,4 Prozent waren allein.
44,8 Prozent der untergebrachten Wohnungslosen lebten Anfang 2025 bereits seit mindestens zwei Jahren ohne eigenen Wohnraum in der jeweiligen Unterbringung. Im Vorjahr lag dieser Anteil mit 29,1 Prozent noch deutlich niedriger. Bei den Kindern und Jugendlichen war Ende Januar 2025 der Anteil derer, die schon zwei Jahre oder länger aufgrund von Wohnungslosigkeit untergebracht waren, mit 50,6 Prozent höher als im Schnitt aller untergebrachten Wohnungslosen. Ein Jahr zuvor traf dies auf 32,5 Prozent der minderjährigen Wohnungslosen zu.
Der landesweite Altersdurchschnitt der untergebrachten Wohnungslosen lag Ende Januar bei 31,5 Jahren. Im Kreis Viersen lag dieser Wert bei 28,7 Jahren.