Bei der Kommunalwahl wurde ein neuer Stadtrat in Herten gewählt. Hier der Überblick, welche Personen es ins Gremium geschafft haben – und welche nicht.
Der Stadtrat in Herten für die nächsten fünf Jahre steht fest, zumindest zum Großteil. Denn zwei Wackelkandidaten, die es – je nach Ausgang der Bürgermeister-Stichwahl – auf den letzten Drücker ins Gremium schaffen könnten, gibt es mit Jürgen Grunwald (SPD) oder Uwe Kaczmirzak (TOP-Partei) noch (wir berichteten). Grundsätzlich ist festzuhalten: Das Bild des neuen Rates hat sich, wie fast bei jeder Kommunalwahl, gegenüber dem alten deutlich gewandelt: Einige stadtbekannte Gesichter räumen das Feld und machen Platz für Personen, die in Herten bisher noch kein politisches Amt bekleidet haben.
Ein Comeback in der Stadt, und dann gleich auf höchster Ebene, gibt es beispielsweise für die frühere Leiterin der Gesamtschule Herten-Mitte, Susanne Schäfer, die ihr Amt im Juli 2023, nach einem Streit um den Ausbau des Offenen Ganztags, hatte abgeben müssen. Dagegen hatte sich etwa Dietmar Weinhardt, in der letzten Wahlperiode oftmals einziger AfD-Vertreter in Fachausschüssen, bei der Kommunalwahl am 14. September nicht mehr um ein Ratsmandat beworben. Ebenfalls nicht mehr vertreten sein wird ein bisheriger Ausschussvorsitzender: Denn auch Bezirksausschuss-Chef Jürgen Steinert (SPD) hatte nicht mehr kandidiert.
Diese Kandidatinnen und Kandidaten haben in ihrem Wahlbezirk die meisten Stimmen geholt und sind damit direkt in den Hertener Stadtrat eingezogen.
Wahlbezirk 1: Fred Toplak (TOP-Partei), Bürgermeister a. D.
Wahlbezirk 2: Claudia Eschweiler (AfD), Speditionskauffrau
Wahlbezirk 3: Laura Estner (SPD), Streetworkerin
Wahlbezirk 4: Silvia Godde (CDU), Bankkauffrau
Wahlbezirk 5: Winfried Heribert Kunert (CDU), Diplom-Ingenieur i. R.
Wahlbezirk 6: Helmut Riegermann (TOP), Finanz- und Versicherungsmakler
Wahlbezirk 7: Daniel Wallbaum (TOP), Sachbearbeiter im Kanalmanagement
Wahlbezirk 8: Thomas Prinz (SPD), Kaufmännischer Angestellter i. R.
Wahlbezirk 9: Claudia van Hal-Buschhausen (SPD), Angestellte und Selbstständig
Wahlbezirk 10: Kristina Muzeika (SPD), Politikwissenschaftlerin
Wahlbezirk 11: Numan Terzi (SPD), Persönlicher Referent
Wahlbezirk 12: Selman Duran (SPD), Geschäftsführer
Wahlbezirk 13: Sarah Timmerberg (CDU), Rechtsanwältin
Wahlbezirk 14: Bernhard Felling (CDU), Bankbetriebswirt
Wahlbezirk 15: Wolfgang Rudolf Kumpf (SPD), Technischer Angestellter i. R.
Wahlbezirk 16: Dr. Babette Christina Nieder (SPD), Geschäftsführerin
Wahlbezirk 17: Matthias Waschk (CDU), Oberstudienrat im Kirchendienst
Wahlbezirk 18: Heinz Georg Bödecker (SPD), Kfz-Meister
Wahlbezirk 19: Khaled El Osman (SPD), Veranstaltungstechniker
Wahlbezirk 20: Aynur Terzi (SPD), Lehrerin
Wahlbezirk 21: Bekir Yücel Uzunoglu (SPD), Studienrat
Wahlbezirk 22: Dr. Jan Hildenhagen (SPD), Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Die SPD-Bewerber waren damit am erfolgreichsten: Sie gewannen in 13 Wahlbezirken. Außerdem setzten sich vier Kandidaten der CDU und drei der TOP-Partei durch. Die AfD holte ihren einzigen Sieg – und ihr bestes Einzelergebnis (31,5 %) – durch Claudia Eschweiler im Wahlbezirk 2 (Kindergarten Sternschnuppe) in Westerholt, in dem zwei bekannte Lokalpolitiker auf der Strecke blieben: Jürgen Grunwald (SPD, 28,2 %) und Sascha Köhle (TOP, 17,2 %). Letzterer sitzt trotzdem weiterhin im Stadtrat (siehe unten). Der bisherige stellvertretende Bürgermeister der Sozialdemokraten muss dagegen, wie oben erwähnt, um den Wiedereinzug bangen.

Von den Reservelisten der Parteien kommen folgende Personen in den Rat.
CDU: Holger Lenz (Kaufmann), Stefan Schlüter (Lehrer), Melanie Kiefer (Kauffrau für Bürokommunikation), Sebastian Tobias Scheer (Syndikus-Steuerberater).
TOP: Sascha Köhle (Kaufmännischer Angestellter), Michael Adams (Bankkaufmann), Daniela Simone Müscher (Lehrgangsleitung für OP- und Notfallpflege), Axel Mainzer (Kaufmännischer Angestellter), Sabine Nowak-Bittner, (Technische Einkäuferin), Hans-Peter Kalinski (Installateur- und Heizungsbaumeister i. R.), Susanne Schäfer (Rektorin), Anne Reuter (Immobilienverwalterin).
Grüne: Martina Herrmann (Industriekauffrau), Patrick Berner (GIS-Analyst und Entwickler), Rebecca Kubiak (Motopädin).
AfD: Meryem Öztürk (Schaustellerin), Ralf Johannes Eschweiler (Selbstständiger Kaufmann e. K.), Klaus-Dieter Rampe (Kaufmann), Peter André (Maschinenbauer i. R.), Siegrun Meta Magdalena Walden (Damenschneiderin i. R.), Norbert Werner Villwock (Kundendiensttechniker i. R.), Dr. Mirko Walden (Selbstständig), Ayse Öztürk (Maschinenführerin).
FDP: Carsten Michael Balzk (Facharzt für Allgemeinmedizin).
FAMILIE: Stefan Springer (Publizist).
Von den acht Hertener Bürgermeister-Kandidaten schafften es nur Andreas Hebestreit (FDP) und Sibylle Weber (Wählergemeinschaft Bürger für Herten) nicht in den neuen, 48-köpfigen Stadtrat, der nur noch aus fünf Fraktionen und zwei Einzelkämpfern besteht. Deren Sitze verteilen sich auf 30 Männer und 18 Frauen.
Susanne Schäfer, die ehemalige Leiterin der Grundschule Herten-Mitte, zieht für die TOP-Partei in den neuen Stadtrat ein.© Privat