Die Bürger konnten bei der Kommunalwahl auch für das Ruhrparlament ihre Stimmen abgeben. Drei hiesige Politiker sind künftig in dem Gremium vertreten.

Bei der Kommunalwahl am 14. September konnten die Bürgerinnen und Bürger mit ihrem fünften Stimmzettel das sogenannte Ruhrparlament des Regionalverbandes Ruhr wählen. Insgesamt 17 Parteien und Wählergruppen waren angetreten.

Nach dem Wahlergebnis steht fest, dass künftig mit Bürgermeister Tobias Stockhoff (CDU) und Jürgen Chmielecki (AfD) zwei Dorstener und mit Rainer Gardemann (CDU) ein Schermbecker dem 91-sitzigen Gremium neu angehören werden.

Die SPD blieb bei den Wahlen revierweit mit 28,25 Prozent und 29 Sitzen die stärkste Kraft, dahinter folgten CDU mit 25,68 Prozent (26 Sitze), AfD mit 18,68 Prozent (19 Sitze). Die Grünen kamen auf 11,23 Prozent der Stimmen (elf Sitze). die Linke holte 5,84 Prozent (sechs Sitze). Da die FDP nur 2,13 Prozent erzielte, zieht sie nicht ins Ruhrparlament ein, weil sie an der 2,5 Prozent-Hürde gescheitert ist.

Thomas Boos war im Ruhrparlament für die FDP FraktionsvorsitzenderThomas Boos war im Ruhrparlament für die FDP Fraktionsvorsitzender, trat 2025 aber nicht mehr an.© RVR-FDP

Tobias Stockhoff zog mit dem CDU-Listenplatz 19 ins Ruhrparlament ein, sein Schermbecker Parteikollege Rainer Gardemann hatte den Listenplatz 23 inne. Jürgen Chmielecki war bei der AfD auf Platz 17 gelistet.

In der letzten Legislaturperiode war mit Thomas Boos (FDP) nur ein Dorstener im Ruhrparlament vertreten, sogar als Fraktionsvorsitzender der Liberalen. Er war zur Wahl 2025 nicht mehr angetreten.

Das Ruhrparlament trifft als Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) weitreichende Entscheidungen für das Ruhrgebiet. Es beschließt den Haushalt des RVR und legt die Schwerpunkte der Verbandsarbeit fest. Die Regionalplanung und die Regionalentwicklung gehören für das Ruhrgebiet zu den Kernaufgaben.

Der Verband managt unter anderem die „Route der Industriekultur“ (für die Dorsten einen Antrag für den Ex-Zechenstandort Fürst Leopold als künftigen Ankerpunkt gestellt hat), baut das regionale Radwegenetz aus, pflegt Waldflächen auch in Dorsten.

„Wichtiger Erfolg“

In einer Pressemitteilung erklärt die CDU Dorsten: Es sei ein „wichtiger Erfolg“ für die Christdemokraten, dass mit Bürgermeister Tobias Stockhoff ab November dem Gremium ein Dorstener angehören werde: „Der RVR ist bekanntlich für die Möglichkeit der Ausweisung von Gewerbe- und Wohnflächen zuständig.“

Außerdem habe der RVR bekanntlich die Halde Hürfeld als Mülldeponiestandort vorgesehen. „Ich bin mir sicher, dass ab jetzt die spürbare Nähe von Regionaldirektor Garrelt Duin zu Unternehmen wie der RAG häufiger kritisch hinterfragt werden wird“, so der kommissarische CDU-Fraktionschef Holger Krajewski.

Tobias Stockhoff sei „ein Garant dafür, dass auch die Belange der

ländlichen Bereiche am Rande des Ruhrgebietes eine deutliche Stimme im Konzert der Großstädte erhalten“.