325 Stufen in Feuerwehrmontur mit Helm und Sauerstoffflasche: 34 Einsatzkräfte haben sich beim Burgstäffeleslauf der Herausforderung gestellt. Foto: Roberto Bulgrin
Beim Esslinger Burgstäffeleslauf sind erstmals Feuerwehrleute in Montur angetreten. Die Esslinger Strecke sei auch im Vergleich zu anderen Treppenläufen „nicht ohne“.
Auch die letzten der insgesamt 325 Stufen hat Jens Kleinert gemeistert – trotz Übung ist er dabei wie viele andere ins Keuchen gekommen. Schließlich hat er den Burgstäffeleslauf in Montur und mit Sauerstoffflasche auf dem Rücken absolviert. Kleinert gehört zu den Feuerwehrleuten, die in diesem Jahr erstmals zur Teilnahme aufgefordert und extra gewertet wurden. Er ist mit einer Gruppe aus Bad Wildbad angereist, die immer wieder an Treppenläufen teilnimmt. „Nicht ohne“, sei der Esslinger Lauf sagt er, als er sich im Ziel ausruht, eine Flasche Wasser in der Hand. „Wie der normale Feuerwehr-Alltag auch.“
Peter Gress, Initiator des Burgstäffeleslaufs, der nach langer Pause 2024 erstmals wieder stattgefunden hat, ist nach eigener Aussage sehr zufrieden mit der diesjährigen Ausgabe. „Ich freue mich, dass so viele Feuerwehrleute teilgenommen haben“, sagt Gress, der in diesem Jahr wegen einer Verletzung nicht als Startnummer 2 hinter Oberbürgermeister Matthias Klopfer starten konnte. Diese Position übernahm der CDU-Fraktionsvorsitzende Tim Hauser.
Bestes Wetter beim Burgstäffeleslauf
Bei bestem Laufwetter um die 20 Grad am Samstagvormittag gingen 116 Läuferinnen und Läufer an den Start, davon 34 von der Feuerwehr. Die jüngste Läuferin war acht, der älteste Läufer 57 Jahre alt. Die Teilnehmenden – darunter auch erfahrene Treppenläufer – hatten teilweise eine lange Anfahrt. Beispielsweise nannte eine Starterin Berlin als Heimat. Juliane Ruf ist mit Freunden zum ersten Mal mitgelaufen. „Wir sind sportlich aktiv und nehmen gerne an solchen Events teil“, sagt die 23-jährige Esslingerin. Sie sei zur Übung ein paar Mal die Treppe am Lenau-Denkmal hochgelaufen, aber eine Grundfitness sei ohnehin bei ihr gegeben.
Das Ziel auf dem Burgplatz erreichte der schnellste Läufer in einer Minute und 29 Sekunden, die schnellste Läuferin in etwas mehr als zwei Minuten. Der schnellste Feuerwehrmann war in zwei Minuten und 18 Sekunden auf dem Burgplatz. Verletzt wurde laut Peter Gress niemand, niemand sei auf der steilen Staffel gestolpert.
„Alle waren voll zufrieden und haben viel Spaß gehabt“, sagt Gress über das vom Lions-Förderverein Esslingen-Postmichel veranstaltete Benefiz-Event. Viele hätten sich schon für die nächste Runde 2026 vorangemeldet. Dann will das Organisationsteam einen Fachmann von der Feuerwehr zurate ziehen, um den Feuerwehrlauf noch runder zu machen. Diesmal traten die Teilnehmenden teilweise mit oder ohne Atemschutzmaske und in Feuerwehrschuhen oder Turnschuhen an. Die Vorgaben für die Teilnahme sollen deswegen klarer formuliert werden.
Spenden für Esslinger Jugendprojekte Insgesamt 116 Personen sind am Samstag mitgelaufen. Foto: Roberto Bulgrin
Besonders überrascht habe ihn die achtjährige Anna, die sogar zwei Mal lief, weil es ihr so gut gefallen hat, sagt Gress. Ebenfalls zwei Mal ist ein Feuerwehrmann gelaufen. Wenn er gut drauf sei, wolle auch er nächstes Jahr wieder beim Burgstäffeleslauf antreten, sagt der Initiator. Er hofft, dass am Samstag 2500 Euro oder mehr an Spenden für die Clowndoktoren in der Esslinger Kinderklinik und weitere Jugendprojekte in der Stadt zusammen gekommen sind.
Feuerwehrmann Jens Kleinert und sein Team haben sich hin und wieder zum Üben getroffen, außerdem haben sie in diesem Jahr drei weitere Läufe absolviert – unter anderem den Bad Wildbader Stäffeleslauf, bei dem es 1987 Stufen zu erklimmen gilt. Sind da die 325 Stufen in Esslingen ein Klacks? Nein, sagt Kleinert, es sei einfach anders in Esslingen und auch anstrengend. Die Läufe sind für ihn und seine Feuerwehrkollegen ein Stück weit Übung für den Einsatz. „Aber der Spaß steht schon im Vordergrund“, sagt er. Und wie ist das Befinden oben im Ziel? „Fröhlich, fertig und alles ist gut.“