Bremens Spieler reagieren auf einen Gegentreffer

AUDIO: Werder-Kapitän Friedl: „Haben alles vermissen lassen“ (3 Min)

Stand: 20.09.2025 18:04 Uhr

Eine Woche nach dem 4:0-Kantersieg in Mönchengladbach hat Fußball-Bundesligist Werder Bremen am Sonnabend sein Heimspiel gegen den SC Freiburg mit 0:3 (0:1) verloren. Die Breisgauer bleiben damit ein Angstgegner.

von Christian Görtzen

Von den vergangenen neun Duellen mit den Freiburgern gingen sechs verloren. Nur eine Partie, am 27. Januar 2024 (3:1), konnten die Norddeutschen für sich entscheiden. Für die Mannschaft von Werder-Trainer Horst Steffen war es im vierten Saisonspiel die zweite Niederlage. Bremen findet sich in der Tabelle im unteren Mittelfeld wieder.

Dass es von dort aus sehr zügig nach oben gehen wird, ist eher wenig wahrscheinlich. Die nächste Aufgabe: Gastspiel beim FC Bayern München am kommenden Freitagabend.

„Wir haben heute vieles bis eigentlich alles vermissen lassen. Wir haben keine Intensität auf dem Platz gehabt, wir haben viel zu viele Fehler gemacht, haben keine Torchancen kreiert und haben uns gefühlt drei Dinger selbst reingehauen“, sagte Werder-Kapitän Marco Friedl im Interview mit dem NDR.

Bremen bei Chance von Adamu im Glück

Für gleich fünf Profis aus dem Kader der Breisgauer war es eine Rückkehr an die frühere Wirkungsstätte. Maximilian Eggestein, Patrick Osterhage und Niklas Beste standen in der Freiburger Startelf, Anthony Jung und Eren Dinkci saßen auf der Ersatzbank. Von dort aus sahen sie eine alles andere als spektakuläre Anfangsphase.

Eine Fußballtabelle vor eine Fußballmotiv

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Es dauerte 18 Minuten bis zur ersten Chance der Partie – die Gäste hatten diese durch Junior Adamu. Der österreichische Angreifer machte auf Pass von Osterhage aber viel zu wenig aus seinem Freiraum an der Fünf-Meter-Linie. Er traf den Ball nicht richtig, und so war es für Werder-Keeper Mio Backhaus ein Leichtes, das Spielgerät aufzunehmen.

Werder gerät nach strittigem Elfmeter in Rückstand

Die Partie plätscherte trist dahin, bis in der 31. Minute ein Pfiff von Schiedsrichter Timo Gerach (Landau) für Aufregung sorgte. Er entschied auf Handelfmeter für die Breisgauer. Dass Werder-Profi Cameron Puertas mit seinem rechten Oberarm im Strafraum die Kugel berührt hatte, war keine Frage.

Allerdings hatte Eggestein den Arm seines Gegenspielers in die Flugkurve des Balles gedrückt. Der VAR meldete sich zwar, Gerach schaute sich aber die Szene – warum auch immer – nicht noch einmal auf dem Bildschirm an. Er blieb bei seiner Entscheidung, die mindestens fragwürdig war.

Vincenzo Grifo war es einerlei, er jagte die Kugel vom Punkt in den oberen rechten Torwinkel – 1:0 für die Gäste (33.). Grifo hätte in der Nachspielzeit beinahe einen weiteren Treffer erzielt, sein Schlenzer touchierte das Lattenkreuz (45.+1).

Bremen kassiert das 0:2…

Von Werder kam auch nach Wiederbeginn zunächst einmal herzlich wenig – und das nutzte der SC aus. Grifo spielte den Ball in der 54. Minute von der rechten Außenbahn perfekt in den Lauf von Adamu, der es diesmal viel besser machte und aus kurzer Distanz zum 2:0 traf (54.). Vier Minuten später meldete sich der VAR, und nach Ansicht der Szene entschied dann auch Schiedsrichter Gerach auf klares Handspiel des Freiburgers Jordy Makengo.

…und vergibt durch Schmid einen Elfmeter

Es war die große Chance für die Grün-Weißen, wieder ins Spiel zurückzukommen. Romano Schmid schnappte sich die Kugel, lief an – und scheiterte. Noah Atubolu parierte den halbhoch geschossenen Ball (59.). Der Freiburger Keeper wehrte den fünften Elfmeter in Serie ab – das ist ein neuer Bundesligarekord.

Eigentor zum 0:3 nimmt Werder alle Hoffnung

Eine Viertelstunde vor dem Ende der regulären Spielzeit folgte dann der Knockout für die Bremer: Werder-Schlussmann Backhaus parierte zunächst noch einen Schuss von Derry Scherhant. Der Ball prallte jedoch Bremens Karim Coulibaly, der im Laufduell mit Adamu war, ans Schienbein und sprang von dort zum 0:3 ins eigene Netz. In der Nachspielzeit verhinderte Backhaus gegen Lucas Höler ein weiteres Gegentor (90.+4).

4. Spieltag, 20.09.2025 15:30 Uhr

Backhaus – Sugawara (73. Covic), Friedl, Coulibaly, Agu – Lynen (77. Bittencourt), Stage (60. Schmidt) – Puertas, R. Schmid (73. Topp), Njinmah (60. Boniface) – Grüll

0

Atubolu – Kübler, Ginter, Lienhart (90.+1 A. Jung), Makengo – M. Eggestein, Osterhage (84. Dinkci) – Beste (69. Treu), Höler, Grifo (69. Scherhant) – Adamu (85. Matanovic)

3

Tore

  • 0:1 Grifo (33., Handelfmeter)
  • 0:2 Adamu (54.)
  • 0:3 Coulibaly (75., Eigentor)

Weitere Daten zum Spiel

Ricky-Jade Jones vom FC St. Pauli (l.) mit Sportchef Andreas Bornemann

Alle Zu- und Abgänge der norddeutschen Fußball-Bundesligisten Werder Bremen, VfL Wolfsburg, FC St. Pauli und HSV in der Saison 2025/2026 im Überblick.