Frankfurt am Main – Dreck weg oder Kohle weg! Wegen steigender Verwahrlosung der Innenstadt und vieler Stadtteile zieht Frankfurt die Sauberkeits-Schraube massiv an und erhöht die Bußgelder! Wer Kippen oder Kaugummis auf den Boden wirft, muss 120 Euro zahlen. Aber auch die anderen Bußgelder steigen ab 1. Oktober kräftig.

Kaugummis, Hundehaufen, Pinkelpfützen – Frankfurt macht Jagd auf Dreckmacher. Oberbürgermeister Mike Josef (42, SPD): „Frankfurt soll sauberer und lebenswerter werden. Wer die Regeln missachtet, muss künftig mit spürbaren Konsequenzen rechnen.“

Das sind die neuen Knallhart-Bußgelder

Wegwerfen von Kippen, Kaugummis, Kaffeebecher, Papierabfälle, Handzettel, Essensreste, Bananenschalen: 120 Euro

► Hundekot nicht mitgenommen: 400 Euro. Wenn der Kot in einer Grünanlage nicht mitgenommen wird: 500 Euro.

► Menschen, die wild pinkeln: 300 Euro.

► Illegaler Sperrmüll: 1000 Euro.

Die bisher bestehenden Bußgelder erhöht Frankfurt massiv – bis zu 4-mal mehr. Das Wegwerfen von Kaugummis und Kippen kostete bisher 55 Euro, Hundehaufen liegen lassen bisher 120 Euro, Wildpinkeln bisher 70 Euro.

Peter Postleb (76) ist heute Sauberkeitsberater, war vorher Berater der Frankfurter Oberbürgermeister und städtischer Müllsheriff, der Dreckmacher jagte

Peter Postleb (76) ist heute Sauberkeitsberater, war vorher Berater der Frankfurter Oberbürgermeister und städtischer Müllsheriff, der Dreckmacher jagte

Foto: Reinhard Roskaritz

OB Josef weiter: „Die Verschmutzung des öffentlichen Raums ist kein Kavaliersdelikt.“ Die für die Durchsetzung der Strafen zuständige Stadträtin, Annette Rinn (64, FDP) sagt: „Sauberkeit ist eine Frage des Respekts – vor unserer Stadt und vor den Menschen, die hier leben.“

Sauberkeitsberater Peter Postleb (76) sieht die Erhöhung skeptisch. Denn bei den bisherigen Strafen hakt es für den ehemaligen Müllsünder-Jäger nicht an der Höhe, sondern an der Ahndung. Er sagt zu BILD: „Hohe Bußgelder nutzen nur etwas, wenn auch häufig kontrolliert wird! Ansonsten ist das nur eine Ankündigung ohne Folgen, wie so vieles in der heutigen Politik!“

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Die Stadt Frankfurt kündigt zwar mehr Kontrollen an. Aber vor allem mehr Mülleimer. OB Josef: „Wir investieren in bessere Infrastruktur, damit es den Menschen leichter fällt, ihren Müll richtig zu entsorgen.“