Die unter Denkmalschutz stehende Stützwand in der Riedelstraße in Reudnitz-Thonberg wird ab Mittwoch, 1. Oktober, neu gebaut beziehungsweise instandgesetzt. Zuvor legen die Leipziger Wasserwerke und die Netz Leipzig vor Ort noch Leitungen um, damit diese zum Baustart nicht im Weg sind.
Die etwa 128 Meter lange Stützwand fängt den Geländesprung zwischen Riedelstraße und dem Lene-Voigt-Park ab und wurde bereits 1915 erbaut. Sie ist zwischen 1,50 und 5,35 Meter hoch, allerdings stark geschädigt und nicht mehr verkehrssicher. Bereits 2016 wurde daher die ursprünglich vorhandene Betonbrüstung zurückgebaut und durch einen Bauzaun ersetzt, um das Bauwerk zu entlasten.
Diese Stützmauer wird nun auf einer Länge von etwa 81 Metern abgebrochen und durch L-förmige Betonelemente ersetzt. Die Gestaltung dieses Ersatzneubaus orientiert sich stark am Bestand des Kulturdenkmals. Auf einer Länge von 47 Metern wird das Bauwerk zudem instandgesetzt.
Neben den eigentlichen Arbeiten an der Stützwand wird die angrenzende Fahrbahn der Riedelstraße auf einheitliche 4,60 Meter Breite reduziert und asphaltiert. Letzteres trägt zum Komfort für Autofahrerinnen und Radfahrer bei und mindert Verkehrslärm.
Um die Verkehrssicherheit für Fußgänger zu erhöhen, werden barrierefreie Querungshilfen an Bauanfang und -ende sowie auf halber Strecke der Riedelstraße angeordnet. Diese so genannten Gehwegnasen verkürzen den Überweg über die Straße, sie ist so auch besser einsehbar für Fußgänger. Beide Gehwege der Riedelstraße werden auf 2,50 Meter verbreitert. Der entlang des Wandkopfs verlaufende Fußweg steht ebenfalls unter Denkmalschutz und wird nach entsprechenden Vorgaben wiederhergestellt. Dafür wird unter anderem Mosaikpflaster wiederverwendet, was an anderer Stelle ausgebaut wurde.
Weil der Straßenraum neu aufgeteilt wird, entfällt künftig die Hälfte der bestehenden Parkflächen, perspektivisch kann nur noch einseitig entlang des südlichen Gehwegs in Fahrtrichtung Eilenburger Straße geparkt werden. In der Riedel- und der Eilenburger Straße werden neue Fahrradbügel sowie Anlehnbügel für Lastenräder installiert, um sichere Stellplätze für diese Räder zu schaffen.
Da für den Ersatzneubau der Stützwand eine große Baugrube nötig ist, müssen 16 Straßenbäume entlang der Riedelstraße gefällt und zwei Großbäume in den Bereich des Alfred-Frank-Platzes verpflanzt werden. Dieser Eingriff wird vor Ort ersetzt, indem 18 Straßenbäume mit durchgehendem Substratstreifen gepflanzt werden. Hinzu kommen zwei Bäume im Bereich des Geh- und Radwegs im angrenzenden Lene-Vogt-Park sowie weitere Pflanzungen im Umfeld des Alfred-Frank- sowie Möbiusplatzes.
Während der Arbeiten muss die Riedelstraße für den Autoverkehr voll gesperrt werden. Fußgänger und Radfahrerinnen können die Baustelle jederzeit passieren. Die Sanierung soll voraussichtlich bis Frühling 2027 dauern und kostet insgesamt rund 4,6 Millionen Euro.