Gearbox‘ Shooter Borderlands 4 markiert mit dem Wechsel zur Unreal Engine 5 den bisher radikalsten technologischen Fortschritt in der Geschichte der Serie. Das Entwicklerstudio nutzt fortschrittliche Technologien wie Lumen für eine vereinheitlichte globale Beleuchtung, Nanite für nahtlose Geometrie-Übergänge und Virtual Shadow Maps für präzise Schatten.

Borderlands 4

  • Genre: Koop-Loot-Shooter
  • Plattform: PS5, PC, Xbox Series
  • Release: 12. September 2025
  • Entwickler / Publisher: Gearbox Software / 2K Games

Trotz dieser beeindruckenden technischen Grundlage leidet das Spiel zum Launch auf Konsolen unter erheblichen Optimierungsproblemen, die das Spielerlebnis stark beeinträchtigen. Im Technik-Check geht Digital Foundry näher darauf ein.

Spürbare Startschwierigkeiten

Das Kernproblem, das auf allen Konsolen (PS5, PS5 Pro und Xbox Series X) im 60fps-Performancemodus auftritt, ist demnach eine sich stetig verschlechternde Bildrate bei längeren Spielsitzungen. Während das Spiel anfangs meist stabile 60fps hält, fällt die Performance nach etwa 30 bis 60 Minuten kontinuierlichen Spielens spürbar ab und schwankt dann zwischen 45 und 55fps.

Nach mehreren Stunden kann die Bildrate sogar auf bis zu 30 bis 40fps sinken, selbst in weniger anspruchsvollen Arealen. Die Entwickler haben das Problem bestätigt, und die einzige vorläufige Lösung besteht darin, das Spiel zu beenden und den Spielstand neu zu laden, was die Performance vorübergehend wiederherstellt. Als Ursache wird ein mögliches Speicherleck vermutet, bei dem Daten nicht korrekt aus dem Systemspeicher gelöscht werden.

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Als stabilere Alternative erweist sich laut Digital Foundry der 30fps-Qualitätsmodus, der von diesem Abfall der Performance bisher nicht merklich betroffen zu sein scheint. Obwohl das Spielerlebnis bei 30fps weniger flüssig ist, kaschiert dieser Modus offenbar viele der CPU-Engpässe und bietet eine robustere Performance.

Zudem werden die grafischen Einstellungen verbessert: Der Qualitätsmodus bietet den Technik-Experten zufolge eine präzisere Lumen-Beleuchtung und stabilere Reflexionen mit weniger Flackern, eine höhere Sichtweite für Gras und eine realistischere Beeinflussung der Schattierung durch Wolken. Die Auflösung bleibt in beiden Modi dynamisch und bewegt sich meist zwischen 720p und 1080p.

Interessanterweise bietet die PS5 Pro einige nicht offiziell angekündigte „Stealth-Upgrades“. Dazu gehören nach Angaben von Digital Foundry ein gestochen scharfes 4K-HUD und Menüs (im Gegensatz zu 1080p auf der Basis-PS5 und Series X), eine insgesamt höhere Gameplay-Auflösung und verbessertes Texturfiltering. Trotz dieser Vorteile leidet jedoch auch die PS5 Pro unter denselben fortschreitenden Performance-Einbrüchen im 60fps-Modus. Die Xbox Series S hingegen bietet ausschließlich ein 30fps-Erlebnis, das sich jedoch als überraschend stabil erweist. Dafür müssen visuelle Abstriche in Kauf genommen werden, wie eine meist niedrigere Auflösung (oft 720p), eine reduzierte Genauigkeit der Lumen-Effekte und eine geringere Texturqualität.

Zusammenfassend lässt sich demnach sagen, dass Borderlands 4 zwar ein vielversprechendes technisches Grundgerüst auf Basis der Unreal Engine 5 besitzt, der Launch auf Konsolen jedoch von gravierenden Performance-Problemen überschattet wird. Der Zwang, das Spiel regelmäßig neu zu starten, um eine flüssige Bildrate zu gewährleisten, ist für Käuferinnen und Käufer keine zumutbare Lösung. Das Spiel zeigt laut Digital Foundry großes Potenzial, doch bis ein Patch die Probleme behebt, bleibt der 60fps-Modus eine frustrierende Erfahrung, was Borderlands 4 zu einem weiteren großen UE5-Titel mit Startschwierigkeiten auf Konsolen macht.