Bei der Rad-WM in Ruanda ist der alte Zeitfahr-Weltmeister auch der neue: Remco Evenepoel war nicht zu schlagen und gewann in 49:46 Minuten vor dem Australier Jay Vine (+1:14 Minuten) und seinem Landsmann Ilan van Wilder (+2:36).
Der einzige deutsche Starter Miguel Heidemann teilte sich das schwere Rennen über 40,6 km sehr gut ein und landete auf Rang 17 (+4:52). „Ein geniales Rennen für mich heute“, meinte Evenepoel im Ziel. Und er kündigte weitere Taten an: „Ich möchte der erste sein, der vier Titel in Serie gewinnt.“ 2026 findet die WM im kanadischen Montreal statt.
Pogacar auf Rang vier
Evenepoel, bereits Weltmeister 2023 und 24, zeigte auf dem höchst profilierten Kurs im tropischen Ruanda von Beginn an eine extrem dominante Vorstellung und vergrößerte seinen Vorsprung von Zwischenzeit zu Zwischenzeit kontinuierlich.
Pogacar und Evenepoel gingen im Abstand von zweieinhalb Minuten als letzte Fahrer auf die Strecke und begannen ihr Fernduell um Gold. Auf die beiden Topstars warteten vier knackige Anstiege, die eigentlich besser auf Pogacar zugeschnitten schienen. Doch schon nach der ersten Zwischenzeit lag Evenepoel 45 Sekunden vor seinem Kontrahenten. Der Abstand zwischen den beiden Ausnahmefahrern schrumpfte stetig. 2,1 km vor dem Ziel zog Evenepoel, der ab dem kommenden Jahr für den deutschen Rennstall Red Bull-Bora-hansgrohe fahren wird, sogar an dem Slowenen vorbei.
„Das war schon ein schwerer Moment, als Remco mich überholt hat. Aber er ist so unglaublich stark in dieser Disziplin, da kann man nur Respekt zollen“, meinte Pogacar im Ziel. Bei den ersten Weltmeisterschaften in Afrika fährt Pogacar am kommenden Sonntag im Straßenrennen (267,5 km) als Titelverteidiger um den nächsten WM-Titel. „Ich werde mich gut vorbereiten und gehe guter Dinge ins Rennen am Sonntag“, meinte Pogacar.
Heidemann und Co. hoffen auf Mittwoch
Für Miguel Heidemann geht es kommenden Mittwoch in Kigali weiter. Dann findet auf dem WM-Kurs das Mixed-Staffelrennen statt, bei dem sich das deutsche Team um Heidemann, Jonas Rutsch, Franziska Koch, Liane Lippert und Antonia Niedermaier nach Silber im vergangenen Jahr einiges ausrechnet. Der sechste deutsche Starter ist noch offen. Die eigentlich ebenfalls nominierten Maximilian Schachmann und Florian Stork mussten aus Krankheitsgründen ihren Start in Ruanda absagen.