Stand: 22.09.2025 07:45 Uhr

Die Check-In-Probleme am Flughafen BER in Schönefeld halten an. Am Montagmorgen bildeten sich bereits erste Schlangen, rund 95.000 Passagiere werden erwartet – auch wegen des Marathons. Für diese hat der Flughafen eine spezielle Bitte.

Nach dem Cyberangriff müssen sich Passagiere am Flughafen BER in Schönefeld (Dahme-Spreewald) zum Wochenstart teils auf längere Wartezeiten einstellen. Es kommt weiter zu Problemen beim Check-In. Das Personal im Flughafen muss bereits seit Samstag mit Papierlisten und Stiften statt mit Computern arbeiten.
 
An einigen Schaltern bildeten sich bereits am frühen Montagmorgen erste Schlangen, sagte ein Flughafen-Sprecher. Verspätungen und Flugausfälle als Folge des Cyberangriffs gab es zunächst nicht. Das könne sich im Laufe des Tages aber noch ändern, hieß es. Am Samstag waren einige Verbindungen ausgefallen. Am Sonntag gab es vor allem Probleme mit einem Kofferstau.

Blick auf Check-In-Schalter in einem Terminal am Berliner Flughafen BER am 20.09.2025 nach einer Cyberattacke. (Quelle: Picture Alliance/Carsten Koall)

Weiter Probleme am Flughafen BER – Kofferstau soll abgearbeitet werden

Nach einem Cyberangriff führen technische Probleme am BER auch am Sonntag zu längeren Wartezeiten. Passagiere sollen selbst einchecken. Liegengebliebene Gepäckstücke stapeln sich seit Samstag.mehr

95.000 Passagiere erwartet

Wegen der Rückflüge tausender Marathonläufer rechnete der Berliner Flughafen im Vorfeld mit einem deutlich höheren Passagieraufkommen am Montag. Mit 95.000 Passagieren würden viel mehr Menschen erwartet als an einem normalen Montag mit 75.000 bis 85.000. Fluggäste wurden weiterhin gebeten, online einzuchecken und ihr Gepäck nach Möglichkeit selbstständig an den Automaten aufzugeben.
 
Für die Teilnehmer am Marathon gab es einen speziellen Hinweis: „Läuferinnen und Läufer werden gebeten, ihre Medaillen während der Sicherheitskontrolle nicht um den Hals zu tragen, sondern im Handgepäck zu verstauen und separat abzulegen, um Verzögerungen bei der Kontrolle zu vermeiden.“
 
Die externe Firma, deren Computerprogramme zum Einchecken Ziel des Cyberangriffs waren, teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, man befinde sich in den letzten Zügen der nötigen Updates, die das System wieder voll funktionsfähig machten.

Dublin, Brüssel und London ebenfalls betroffen

Auch in den ebenfalls betroffenen Flughäfen in Dublin, Brüssel und London bekommen Passagiere die Auswirkungen des Cyberangriffs noch Tage später zu spüren. Der Flughafen Brüssel etwa hat die Fluggesellschaften nach eigenen Angaben gebeten, die Hälfte der am Montag geplanten Abflüge zu streichen. Gäste sind gebeten, zwei bis drei Stunden vor Abflug zum Flughafen zu kommen.
 
In London Heathrow hatten die Flughafenmitarbeiter noch am Sonntag alle Hände voll zu tun, um zu einem normalen Flugbetrieb zurückkehren zu können. Noch am Nachmittag wies der Airport Passagiere auf seiner Website darauf hin, dass die Arbeiten zur Behebung des Störfalls beim Check-in anhielten. Der Großteil der Flüge könne aber wieder nach Plan stattfinden.

Ein Flugzeug landet am Abend am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) in Schönefeld. (Quelle: dpa/Rainer Keuenhof)

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IT-Dienstleister angegriffen

Der ebenfalls betroffene Flughafen der irischen Hauptstadt Dublin teilte am Sonntag mit, weiter an der Bewältigung der durch die technische Störung hervorgerufenen Probleme zu arbeiten. Bis in die Mittagsstunden hinein seien 13 Flüge gestrichen worden.
 
Der IT-Dienstleister Collins Aerospace war am Freitagabend zur Zielscheibe eines Cyberangriffs geworden, wie er der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Die Hintergründe des Cyberangriffs sind weiterhin unklar. Wegen der Attacke meldeten die Flughäfen Berlin, Brüssel, Dublin und London Heathrow Probleme bei der Passagierabfertigung, wie die Flugsicherungs-Dachorganisation Eurocontrol mitteilte. Die anderen großen deutschen Flughäfen waren nicht betroffen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.09.2025, 7.00 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg