Der Münsteraner Ziegelhersteller Janinhoff will die Produktion von Ziegeln dauerhaft umstellen und setzt dazu voll auf Wasserstoff. Weil der Ansatz in der energieintensiven Branche derzeit noch eine Ausnahme ist, wirbt das Unternehmen selbst mit einer Art Vorbildrolle. „Einer geht voran“ heißt es am Unternehmenssitz.
Die Argumentation ist einfach: „Allein für die Herstellung einer Tonne Klinker werden rund 1,7 Megawattstunden Energie benötigt. Erdgas ist dabei bislang der Hauptenergieträger in der deutschen Ziegelindustrie, die dadurch jährlich etwa 1,74 Millionen Tonnen CO2 emittiert“, heißt es heim Unternehmen. Der Umstieg auf Wasserstoff sei kein rein symbolischer Akt – sondern ein tiefgreifender Wandel, wie Janinhoff formuliert.
Im laufenden Betrieb rüstet das Unternehmen nun seine Anlagen um. Dazu gehört der Austausch der Brennanlage und die Umrüsgung auf Wasserstoffbetrieb. Am Ende werde dann auch die Trocknungsanlage auf gleiche Weise umgebaut.
Mit PV-Anlagen und Recycling habe das Unternehmen schon zuvor einen Fokus auf Klimaschutz gesetzt, wie es in Münster heißt.
Stadt Münster schafft Planungsrecht
Die Stadt Münster will nun die notwendigen planungsrechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, dass der Klinkerproduzent an seinem Standort in Amelsbüren künftig CO2-frei fertigen kann. Dafür muss die Stadt den Bebauungsplan Nr. 650 „Amelsbüren – Thierstraße / Haus Getter / Bahnstrecke Lünen – Münster“ aufstellen und den Flächennutzungsplan ändern. Der gibt nach Angaben der Stadt die geplanten Umbauten nicht her und muss daher neu aufgestellt werden.
Bei der Stadt heißt es: Der Ausbau von Photovoltaik sei zum einen auf einer Freifläche im Nordwesten des Änderungsbereiches als Freiflächenphotovoltaikanlage geplant, die ausschließlich der Eigengewinnung von Strom für die Produktion dient, vorgesehen, zum anderen sollen weitere Dachflächen, soweit möglich, mit Photovoltaik ausgestattet werden. Darüber hinaus sind An- und Neubauten in geringem Umfang geplant. Eine Kapazitätserhöhung sei dabei nicht geplant.