Popappeal mit tiefgründiger Stimme: Sophia Kennedy
Es ist schon ein paar Jahre her, als ich Sophia Kennedy das erste Mal live sah. Da stand sie mit Erobique auf der Bühne und sang zu seinen Beats tanzbare Melodien. Danach steht Erobique an der Bar. Ich quatsche ihn an. „Ich hab mich gerade in Sophia Kennedy verknallt“. Erobique sagt, er sowieso. „Alle sind in Sophia verliebt.“ Ist auch nicht schwer, denn Verknallgründe gibt es viele.
Als Allererstes ihre Stimme. Tief ist sie, klingt immer ein bisschen traurig, auch wenn sie fröhliche Lieder singt. Und dann ist da natürlich die Musik. Man darf keine Angst vor Pop haben, sagt Sophia Kennedy selber. Und so stürzt sie sich auf ihn und all seine Facetten, die er von Frank Sinatra bis Beyoncé hervorgebracht hat. Hier mal Dubstep, hier mal Singer/Songwriter-Melodien aus einer längst vergangenen, nicht zu definierenden Zeit. Auf ihrem aktuellen Album „Squeeze Me“ sind die Songs der in Baltimore geborenen und in Hamburg und Berlin Lebenden etwas minimaler gehalten als auf ihrem vorangegangenen Werk, doch auch voller eingängiger Melodien mit Popappeal und psychedelischer Ausschweifungen. Ein Konzert zum Verknallen.
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Mittwoch, 15. Oktober 2025, 20 Uhr
Jazzclub Tonne e.V.
Tschirnerplatz 3-5
01067 Dresden
Punkrock für Freunde: Team Scheisse
Kurze Anekdote an dieser Stelle: Als Team Scheisse vor ein paar Jahren beim Immergut-Festival spielten und das Publikum komplett ausrastete, wild herumsprang und alle mitsangen, rief auch ich die Zeilen ihres damaligen Punk-Hits „Karstadtdetektiv“ mit: „Ihr könnt klau’n, was ihr wollt, ich werd‘ niemanden verraten. Alles, was ich will, ist ein’n Freund“ und eine mir völlig fremde Person nahm mich in den Arm. Inzwischen ist die Bremer Punkband ein Riesen-Ding, die meisten ihrer Konzerte in immer größeren Hallen sind ausverkauft, und im Neo Magazin Royale traten sie auch schon auf – vielleicht auch, weil sie ein Lied darüber geschrieben haben, wie Jan Böhmermann weint.
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Freitag, 24. Oktober, 20 Uhr
Alter Schlachthof
Gothaer Straße 11
01097 Dresden
Politisch unterwegs: Banda Comunale
Seit über 20 Jahren macht die Banda Comunale nun schon Musik – und ist gerade gefragter denn je. Als Protestkapelle gegen Nazi-Aufmärsche 2001 gegründet, war für sie von Beginn an klar, dass ihr musikalisches Repertoire die Welt umarmen muss. Und so beschallen sie Clubs, Straßen und Plätze mit serbischen Coceks, kolumbianischen Cumbias oder algerischem Rai. Oft treten sie in sächsischen Kleinstädten und Ortschaften bei Demos gegen Rechts auf. In Dresden spielen sie im Beatpol, wo man ganz wunderbar tanzen kann, wenn die circa 15-köpfige Truppe Jazz-Arrangements mit Protestrap, orientalischer Melancholie, groovendem Afrobeat und Balkan Sounds verbindet.
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Samstag, 25. Oktober 2025, 20 Uhr
Beatpol
Altbriesnitz 2a
01157 Dresden
Im Programm: MDR KULTUR, 12.09.2025, 13:47 Uhr // MDR SACHSEN-ANHALT, 17.03.2025, 20 Uhr // MDR KULTUR, 20.02.2025, 16:10 Uhr // MDR Fernsehen, 08.08.2025, 11:59 Uhr