BMW bestätigt, sich während der IAA Mobility in München mit Mark Nicklas von der EU-Kommission getroffen zu haben. Dabei habe der Konzern nach eigenen Angaben seinen Messeauftritt vorgestellt und seine Position zur CO2-Regulierung erläutert.
Die BMW Group etwa hat zwar ihren Hauptsitz in München, ist aber auch in Brüssel präsent: mit einem eigenen Lobbybüro in direkter Nähe zum EU-Parlament. Im Transparenzregister wird das Unternehmen mit einem Lobbybudget von über zwei Millionen Euro geführt. 19 Mitarbeiter arbeiten dort an europapolitischen Strategien, sechs davon haben Zugang zum Parlament.
Überdies ist BMW Mitglied im Verband der Automobilindustrie (VDA), welcher laut Transparenzregister etwa 800.000 Euro jährlich für Lobbyarbeit in Brüssel bereitstellt. Auch der europäische Branchenverband ACEA, in dem BMW präsent ist, positioniert sich klar gegen ein pauschales Verbrenner-Aus.
Neben inhaltlicher Einflussnahme spielt auch Geld eine Rolle. BMW-Großaktionär Stefan Quandt überwies im Februar 2025 insgesamt 275.000 Euro an Parteien – 200.000 Euro an die CDU, 75.000 Euro an die FDP. Die Familie Quandt zählt seit Jahrzehnten zu den größten privaten Parteispendern in Deutschland. Seit dem Jahr 2000 flossen über elf Millionen Euro an CDU, CSU, FDP, SPD und Grüne.
Gegner des Verbrennerverbots, wie Weber und Söder, verweisen auf den Erhalt von Arbeitsplätzen, die Stärkung der europäischen Industrie und die Förderung neuer Technologien wie E-Fuels.
Umweltverbände und Fachleute kritisieren den Einsatz synthetischer Kraftstoffe als ineffizient und teuer. Der Audi-Chef Gernot Döllner nannte die Debatte zur Aufhebung des Verbrennerverbots sogar „kontraproduktiv“. Auch Organisationen wie Lobbycontrol kritisieren seit Jahren die enge Verflechtung von Politik und Industrie.