AUDIO: Neuerungen bei beruflicher Bildung in Hamburg (1 Min)
Stand: 22.09.2025 16:39 Uhr
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an Hamburgs berufsbildenden Schulen ist konstant, liegt aber noch immer unter dem Vor-Corona-Niveau. Die Schulbehörde kündigte am Montag mehrere Neuerungen in der Ausbildung an.
In Hamburg besuchen aktuell etwa 45.570 Schülerinnen und Schüler eine staatlich berufsbildende Schule. Das sind 6.430 weniger als vor der Corona-Pandemie, wie die Schulbehörde mitteilte. „Von dem starken Einbruch während der Corona-Pandemie hat sich der Ausbildungsmarkt in Hamburg nicht vollständig erholt“, sagte Bildungssenatorin Ksenija Bekeris (SPD). Der Anteil der Schülerinnen und Schüler an den berufsbildenden Schulen, die sich momentan in einer Berufsausbildung befinden, liegt mit rund 78 Prozent auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler in Berufsvorbereitung liegt bei knapp 12 Prozent (2024/25: rund 11 Prozent).
Die Schulbehörde begründet die Zunahme damit, dass die Zahl neu zugewanderter Jugendlicher, die regelhaft in der Ausbildungsvorbereitung für Migrantinnen und Migranten beschult werden, gestiegen sei. Gleichzeitig würden die Stadtteilschulen aktuell größere Abgangsjahrgänge nach der zehnten Klasse verzeichnen, so die Behörde.
Rund 4.500 angehende Fachkräfte im Pflegebereich
An den vier staatlichen sozialpädagogischen Schulen in Hamburg haben sich im neuen Schuljahr insgesamt 1.328 junge Menschen für eine Aus- oder Weiterbildung angemeldet, wie die Schulbehörde mitteilte. An den nicht-staatlichen sozialpädagogischen Schulen starten demnach mehr als 300 Anfängerinnen und Anfänger. Insgesamt lernen an Hamburgs sozialpädagogischen Schulen derzeit rund 4.500 angehende Fachkräfte, so die Behörde.
Um junge Menschen „fit für eine lebenslange Teilhabe an Beruf und Gesellschaft“ zu machen, habe das Hamburger Institut für Berufliche Bildung (HIBB) zum neuen Schuljahr die Bildungspläne weiterentwickelt, hieß es. Sie sollen künftig „eine praxisnahe und handlungsorientierte Ausbildung“ ermöglichen.
Stadt wirbt um Schüler aus Kirgistan und Indien für Pflegeausbildung
Zudem entsteht im Stadtteil Borgfelde die neue Berufliche Schule für Wirtschaft und Internationales Hamburg (BS 05). Laut der Schulbehörde werden dafür die Schulen BS 31 und BS 32 für die Groß- und Außenhandelsberufe zusammengelegt. „Mit dieser neuen berufsbildenden Schule entsteht zukünftig ein leistungsstarker, moderner Berufsschulstandort mit optimierter Größe für die Berufe im Bereich des Groß- und Außenhandels und E-Commerce“, sagte HIBB-Geschäftsführerin Sandra Garbade.
Nach wie vor gebe es besonders in der Pflege einen großen Fachkräftemangel. Mit einem neuen Pilotprojekt will die Stadt nun verstärkt Schulabsolventen aus Kirgistan und Indien für die Pflegeausbildung in Hamburg anwerben. Entwickelt wurde das Projekt vom HIBB und der Diakonie Alten Eichen in Zusammenarbeit mit der Handelskammer. Insgesamt konnten den Angaben zufolge ab dem 1. September 25 Jugendliche ihre Pflegeausbildung an der Beruflichen Schule Burgstraße sowie der Diakonie Alten Eichen beginnen.
Hamburgs Bürgermeister Tschentscher hat den Grundstein für einen Bildungscampus für Berufsschulen in Borgfelde gelegt. Das Projekt kostet 120 Millionen Euro.
Der positive Trend des Vorjahres setzt sich fort: 43 Prozent der Jugendlichen starten direkt nach der Stadtteilschule eine Ausbildung.