Leverkusen (NRW) – Es ist ein weiterer Akt der Sabotage gegen die Deutsche Bahn! In der vergangenen Nacht haben Unbekannte an der Bahnstrecke Düsseldorf-Köln einen unterirdischen Kabelschacht geöffnet und sämtliche Kabel mit einem Trennschleifer durchtrennt.
Die Folge: Ein Stellwerk in Leverkusen (NRW) wurde lahm gelegt und die für Pendler wichtige Hauptstrecke der Bahn entlang des Rheins war erneut betroffen.
Polizei wertet Vorfall als Sabotageakt
Die Polizei wertet den Vorfall als Sabotage. Ein politisch motivierter Angriff auf die kritische Infrastruktur kann nicht ausgeschlossen werden. Der Staatsschutz ermittelt. Zunächst war von Vandalismus die Rede. Davon gehe man nicht mehr aus, hieß es, auch nicht von einem versuchten Kabeldiebstahl.
Die kurz nach Mitternacht festgestellten Kabelschäden gebe es entlang der Strecke bei Leverkusen an mindestens zwei Standorten, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Die Arbeiten seien umfangreicher als gedacht. Die Strecke konnte dennoch um 18.20 Uhr wieder freigegeben werden, sagte eine Bahnsprecherin.
Bahnverkehr umgeleitet und Ersatzbusse im Einsatz
Die Kriminalpolizei schaute sich die Schäden vor Ort an und suchte nach Spuren. Der Bahnverkehr auf der Strecke wurde umgeleitet oder es fuhren Ersatzbusse. Reisende und Pendler waren deutlich länger unterwegs.
Der Fernverkehr aus dem Ruhrgebiet wurde über Wuppertal umgeleitet, der Regionalverkehr linksrheinisch über Neuss. Am Abend wurde die Strecke Düsseldorf-Köln wieder freigegeben.
Mehr zum ThemaImmer wieder Anschläge auf die Deutsche Bahn
Nicht der erste Fall in den vergangenen Wochen von Sabotage auf Anlagen der Deutschen Bahn:
▶︎ In der Nacht zum Samstag, 13. September brannte ein Stellwerk auf der Strecke Berlin-Hannover. Das Feuer wurde als mutmaßliche Brandstiftung eingestuft. Der Staatsschutz ermittelt.
▶︎ Am 31. Juli legte ein Feuer in einem Kabelkanal die wichtige Nord-Süd-Bahnstrecke zwischen Düsseldorf und Duisburg lahm. Die Polizei ermittelt wegen Sabotage. Auf der linken Plattform „Indymedia“ wurde ein Bekennerschreiben veröffentlicht. Darin reklamierte ein „Kommando Angry Birds“ die Tat für sich.
Polizei bittet um Zeugenhinweise
Zu der neuerlichen Sabotage an der Bahnstrecke Düsseldorf-Köln bittet die Kripo Köln um Zeugenhinweise unter der Telefonnummer 0221-229 0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de.