Köln – Dieser spektakuläre Raub löste im Sommer 2024 den Drogen-Krieg in NRW aus – mit Geiselnahmen, Folter-Exzessen und Sprengstoffanschlägen. Jetzt wurden die ersten drei Täter zu Haftstrafen verurteilt.

Die Männer waren nach Überzeugung des Landgerichts Mitglieder einer Drogenhändlerbande aus Köln-Kalk. Diese hatte im Juni 2024 eine Lieferung von rund 700 Kilogramm Cannabis erhalten. Kurz darauf wurde die Hälfte des Stoffs in Köln bei einem bewaffneten Überfall geraubt.

Damit begann der Drogenkrieg in Nordrhein-Westfalen, bei dem es zu zwei Geiselnahmen mit Misshandlungen der Opfer sowie mehreren Sprengstoffexplosionen im Kölner Stadtgebiet gekommen war. Jetzt die Urteile in einem ersten Prozess.

Hinter diesem Tor in Hürth-Kalscheuren lagerten 700 Kilo Cannabis. 350 Kilo davon wurden geraubt

Hinter diesem Tor in Hürth-Kalscheuren lagerten 700 Kilo Cannabis. 350 Kilo davon wurden geraubt

Foto: Mario Jüngling / BILD

Sieben Jahre Haft für den Tippgeber des Drogen-Raubs

▶︎ Aymen G. (22, deutsche und algerische Staatsbürgerschaft), der laut Ansicht des Gerichts den Räubern den entscheidenden Tipp für den Drogenraub gegeben hatte, wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt.

▶︎ Sechs Jahre Haft bekam Saddam B. (22, deutsche und irakische Staatsbürgerschaft). Strafmildernd wirkte sich aus, dass er auf Befehl des Chefs der Drogenhändlerbande von niederländischen Handlangern selbst brutal misshandelt worden war. Der Banden-Boss wollte so an Informationen über den Verbleib des geraubten Stoffs kommen.

▶︎ Ayman S. (25, deutsche und tunesische Staatsbürgerschaft) wurde wegen Beihilfe zum bandenmäßigen Handel mit Cannabis zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Er war bereits vorbestraft, stand zum Tatzeitpunkt unter Aufsicht eines Bewährungshelfers.

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Der verdächtige Koffer im Foyer des Kölner Landgerichts

Foto: Mario Jüngling / BILD

Zur Verkündung des Urteils kam es mit knapp fünfstündiger Verspätung. Im Foyer des Kölner Justizzentrums war ein herrenloser Koffer entdeckt worden, die Sitzungsräume im Strafbereich des Landgerichts wurden geräumt, Gerichtsverhandlungen begannen verspätet.

Am frühen Nachmittag dann die Entwarnung – der Besitzer des Koffers hatte sich gemeldet. Er gab an, den Koffer am Morgen im Foyer vergessen und dies nicht bemerkt zu haben.

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Quelle: Privat, Polizei Mittelhessen11.11.2024