Köln – Ein Pitch in der „Höhle der Löwen“ sorgte am Montagabend für Unmut. Zwei Gründerinnen stellten ihre innovative Windel-Entwicklung vor. Als sie dann ihre Forderungen für einen Deal auspackten, trauten die Löwen ihren Ohren kaum.

Dabei ist „kniti“ eine ganz besondere Lösung für die Hinterlassenschaften von Babys. Manuela Miller-Feigl und Franziska Nowak wollen dem Plastikmüll, verursacht durch Wegwerfwindeln, den Kampf ansagen. Die beiden Gründerinnen erklären eindrucksvoll, dass Windeln rund zehn Prozent des deutschen Restmülls ausmachen und damit 120 Wolkenkratzer füllen könnten. Janna Ensthaler kann es kaum glauben: „Wow!“

„Die Höhle der Löwen“-Investorin Janna Ensthaler (41) ist erst angetan – dann empört

„Die Höhle der Löwen“-Investorin Janna Ensthaler (41) ist erst angetan – dann empört

Foto: RTL/Stefan Gregorowius

„Was ist denn, wenn da mehr als Pipi drin ist?“

Ihre eigene Stoffwindel-Erfindung „kniti“ enthält laut den Gründerinnen ein selbst entwickeltes Garn, das die Flüssigkeit verteilt und als herausnehmbare Einlage problemlos gewaschen werden kann. Ensthaler ist neugierig: „Was ist denn, wenn da mehr als Pipi drin ist?“ Auch dafür haben die beiden Damen eine Lösung: Das sogenannte „Poo-Paper“ kann problemlos entsorgt werden.

Die Gründerinnen präsentieren ihre nachhaltige Windel

Die Gründerinnen präsentieren ihre nachhaltige Windel

Foto: RTL/Stefan Gregorowius

Überzogene Forderung in der „Höhle der Löwen“?

Kurz darauf erklären die Gründerinnen bei „Die Höhle der Löwen“ ihre Forderung: 400.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile. Janna Ensthaler ist entsetzt und kann ihre Empörung nicht verbergen: „Leute, die Bewertung ist eine Frechheit! Das ist ja euer Traum, in dieser Höhle einen Deal zu bekommen. Warum spielt ihr so mit diesem Traum?“

Auch Carsten Maschmeyer (66) findet die Forderung unrealistisch: „Es ist eine tolle Innovation. Die Bewertung ging aber in die Hose.“

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Ensthaler empört sich weiter: „Das ist der größte Nervkram sowas. Ich liebe das Produkt, ich finde das echt cool. Und dann sagt ihr zehn Prozent für 400.000 Euro!“

Die Gründerinnen erklären, dass sie für ihr spezielles Garn bereits ein Patent anmeldeten und die Textur auch für Inkontinenz- und Menstruationsprodukte geeignet ist. Selbst Läufigkeitshöschen für Hündinnen stehen zur Debatte. Doch auch damit können sie keinen Löwen an Land ziehen.

Dagmar Wöhrl (r.) nimmt die Stoffwindel genau unter die Lupe

Dagmar Wöhrl (r.) nimmt die Stoffwindel genau unter die Lupe

Foto: RTL/Stefan Gregorowius

Nur Judith Williams (54) bietet den beiden eine letzte Chance: Sie dürfen sich zurückziehen, um ihr dann ein anständiges Angebot zu machen. Williams streng: „Ich spreche nicht von 20 Prozent!“

Tatsächlich kommt es am Ende noch zum Deal mit Williams, jedoch anders als erwartet: Sie erhält 15 Prozent der Firmenanteile und zusätzlich einen Anteil, sogenannte „Royalties“, für jede verkaufte Windel. Außerdem kann die Löwin weitere 15 Prozent nach der Erreichung von Firmen-Meilensteinen erwerben. Jetzt ist die Investorin zufrieden: „Dafür mache ich es!“