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Fed-Chef Powell: Stehen vor „herausfordernder Situation“

Aktualisiert am 23.09.2025 – 20:50 UhrLesedauer: 33 Min.

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Jerome Powell: Der Vorsitzende der Federal Reserve sieht die US-Notenbank in einem Dilemma. (Archivbild). (Quelle: Manuel Balce Ceneta/dpa)

Der US-Notenbankchef sorgt sich um den Arbeitsmarkt. Der US-Präsident äußert sich zu russischen Luftraumverletzungen. Alle Nachrichten im Newsblog.

US-Notenbankchef Jerome Powell gibt den Finanzmärkten mit Blick auf den weiteren Zinskurs keine klaren Signale. Die Zentralbank sei mit einer „herausfordernden Situation“ konfrontiert, sagte er am Dienstag in einer Rede in Providence im Bundesstaat Rhode Island: „Die kurzfristigen Inflationsrisiken sind nach oben und die Beschäftigungsrisiken nach unten gerichtet.“ Dies führe zu einem Dilemma für die Notenbank, die im Rahmen ihres Doppelmandats stabile Preise und Vollbeschäftigung fördern soll. „Es gibt keinen risikolosen Weg“, sagte Powell. Man müsse beide Mandate im Blick halten und einen Kompromiss finden.

Wenn die Zinszügel zu stark gelockert würden, könnte die Inflationsbekämpfung zu kurz kommen, erläuterte Powell. Aber auch ein zu zögerlicher Kurs könne schädlich sein: „Wenn wir die restriktive Politik zu lange beibehalten, könnte sich der Arbeitsmarkt unnötig abschwächen.“ Er räumte ein, dass es Grund zur Sorge um den Arbeitsmarkt gebe. Das Beschäftigungswachstum in den vergangenen drei Monaten liege durchschnittlich bei rund 25.000 und damit unter der Schwelle, die für eine konstante Arbeitslosenquote erforderlich sei. Andere Arbeitsmarktindikatoren seien jedoch weitgehend stabil.

US-Präsident Donald Trump hat den unabhängigen Zentralbankchef immer wieder scharf kritisiert und ihn zu kräftigen Zinssenkungen gedrängt. „Wann immer wir Entscheidungen treffen, denken wir niemals über politische Aspekte nach“, betonte Powell bei einer Frage- und Antwort-Runde nach seiner Rede. Man betrachte die Dinge nicht aus einer parteipolitischen Brille, sondern richte die Geldpolitik nach dem Mandat aus und dem, was für die Bürger mittelfristig am besten sei.

US-Präsident Donald Trump hat sich am Rande der UN-Generalversammlung für einen Abschuss russischer Kampfjets ausgesprochen, wenn diese den Nato-Luftraum verletzen. „Ja, das denke ich“, sagte Trump bei einer Zusammenkunft mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Dienstag auf die entsprechende Frage eines Reporters.