OB-Wahlkampf

AfD unterstützt plötzlich SPD-Mann: Burmester reagiert

  • Philip Buchen

23.09.2025 – 22:34 UhrLesedauer: 2 Min.

OB-Kandidat Torsten Burmester (SPD) (Archivfoto): Mit Blick auf die Wahlempfehlung der AfD spricht er von "vergifteter Unterstützung."Vergrößern des Bildes

OB-Kandidat Torsten Burmester (SPD, Archivfoto): Mit Blick auf die Wahlempfehlung der AfD spricht er von „vergifteter Unterstützung.“ (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt/imago)

Die AfD löst mit Angriffen auf Berîvan Aymaz Wirbel aus – und einer Wahlempfehlung für den SPD-Kandidaten. Dieser äußert sich entschlossen.

Bei einer Veranstaltung am Dienstagabend sagte Burmester über die AfD-Erklärung, er selbst sei im Vergleich zu Aymaz „das geringere Übel“ und die Grüne für das Oberbürgermeisteramt „völlig ungeeignet“: „Es gibt im Moment den Versuch von der AfD, Demokratinnen und Demokraten zu spalten. Mit Frau Aymaz verbindet mich ein klares Bekenntnis zur Demokratie und ein klares Bekenntnis zu Rechtsextremismus in dieser Stadt.“

Christer Cremer, Sprecher der AfD Köln, hatte sich in einer Mitteilung am Dienstag zuvor für Burmester als Oberbürgermeister ausgesprochen – „wenn auch mit Bauchschmerzen“, wie er erklärte. Als Grund hatte er die Unterstützung des Sozialdemokraten für einen Ausbau des Geißbockheims genannt.

In derselben Mitteilung hatte Matthias Büschges, der es mit rund 8,5 Prozent für die AfD nicht in die OB-Stichwahl geschafft hatte, Aymaz unter anderem das „notwendige intellektuelle Fundament sowie die administrative Erfahrung“ für das Amt der Oberbürgermeisterin abgesprochen.

Wohl an die AfD gerichtet sagte Burmester daraufhin auf der IHK-Bühne: „Wer demokratische Werte nicht teilt, dessen vergiftete Unterstützung brauche ich nicht.“ Ähnlich hatte er sich am Dienstagnachmittag bereits in einer Instagram-Story geäußert.

Aymaz, die in der ersten Wahlrunde von allen OB-Kandidaten mit 28,1 Prozent die meisten Stimmen erhalten hatte, bedankte sich bei ihrem Konkurrenten: „Ich finde es ganz, ganz wichtig, dass wir die Stärke, die unsere Stadt hat, und zwar das Miteinander, dass wir das nach vorne stellen.“

Man dürfe in Köln nicht zulassen, so Aymaz weiter, „dass als gesichert rechtsextrem eingestufte Gruppierungen versuchen, durch Hass und Hetze gegen eine Person, die übrigens auch gewählte Abgeordnete und Landtagsvizepräsidentin ist, uns gegeneinander ausspielen.“

Für sie und ihren SPD-Konkurrenten sei zum Thema Miteinander daher klar: „Wir beide können es, und ich bin mir sicher: Köln kann das auch.“ Die Äußerungen der beiden OB-Kandidaten führten zum größten Applaus des Abends.

Bei der Veranstaltung der IHK Köln hatten die Grüne und der Sozialdemokrat vor rund 350 Vertretern aus der Kölner Wirtschaft und weiteren Zuschauern einige der derzeit drängendsten Fragen der Stadtpolitik diskutiert. Einen Bericht dazu finden Sie bei t-online im Laufe des Mittwochs.