Woody Allen hat seinen Debütroman geschrieben, im Alter von 89 Jahren. „What’s with Baum?“ handelt ausgerechnet von sexueller Belästigung. Eine gute Idee?
23. September 2025
DIE ZEIT Nr. 41/2025
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Woody Allen, fast neunzig, veröffentlicht seinen ersten Roman, der als Kommentar zum Zeitgeist gelesen werden kann. Die Geschichte um Asher Baum, einen neurotischen Schriftsteller, erinnert an Allens eigene Kontroversen. Der Roman spielt geschickt mit biografischen Details und provoziert eine Suche nach Wahrheit. Allen, umstritten wegen Missbrauchsvorwürfen, präsentiert einen unsympathischen Protagonisten, der mehr Charakterstudie als Abrechnung ist. „What’s with Baum?“ – ein Werk, das die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen lässt.
Diese Zusammenfassung wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt. Vereinzelt kann es dabei zu Fehlern kommen.
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Woody Allen und seine damalige Lebensgefährtin Mia Farrow in einer Szene des Films „Broadway Danny Rose“ aus dem Jahr 1984
© Ronald Grant/Mary Evans/Interfoto
Mit beinahe neunzig Jahren hat Woody Allen seinen ersten
Roman geschrieben. Und so könnte man What’s with
Baum? einfach lesen, als unterhaltsame Fiktion: Asher Baum, 51,
neurotisch, missmutig und selbstgerecht, verheiratet mit einer schönen Frau,
lebt als erfolgloser Schriftsteller in New York – so weit, so Woody Allen. Man
kann dieses Buch aber auch als autofiktionalen Zeitgeist-Kommentar lesen, als
recht gewitzten sogar. Denn Asher Baum wird von seinem Verlag fallen gelassen.
Nicht nur aufgrund seiner sich schlecht verkaufenden Bücher, sondern auch
aufgrund eines Vorfalls, der droht, zum Skandal zu werden. Eine Journalistin
wirft Baum vor, er habe sie nach einem Interview zu küssen versucht und ihr an
die Brust gefasst. Und dann fällt dieser eine Satz, bei dem es fast unmöglich
wird, den Text nicht als Anspielung auf Allens eigenes Leben zu lesen. Ein
alter Freund sagt zu Baum: „In unserer heutigen Kultur ist eine Anschuldigung
wie eine Verurteilung.“