Eingangsbereich des Deutschen Pferdemuseums in Verden in einer ehemaligen Kavallerie- Kaserne aus rotem Backstein

AUDIO: Verden: Hippologische Bibliothek im Pferdemuseum für alle offen (2 Min)

Stand: 24.09.2025 13:56 Uhr

Buch-Schätze aus dem 16. Jahrhundert, Fotos, Videos oder der Klassiker „Bille und Zottel“: 20.000 Medien zeigt die hippologische Bibliothek im Pferdemuseum in Verden. Die Sammlung ist nach Anmeldung für jeden zugänglich.

von Maren Momsen

So viele Pferdebücher wie im Deutschen Pferdemuseum in Verden gibt es nirgendwo im deutschsprachigen Raum. Insgesamt mehr als 20.000 Titel rund ums Thema Pferde stehen Interessierten dort in Präsenz zur Verfügung. Das sind Fachbücher und Romane, die für Züchter interessanten Herdbücher, aber auch viele tausend Pferdefotos – historische und aktuelle. Sie alle sind nun für die Öffentlichkeit zugänglich. Einzige Voraussetzung: Man muss sich im Vorweg anmelden.

Britta Stühren von der Hippologischen Bibliothek in Verden präsentiert ein Pferdebuch.

Britta Stühren leitet die Hippologische Bibliothek in Verden. Hier präsentiert sie Jahrhunderte alte Bücher.

Britta Stühren leitet die Hippologische Bibliothek in Verden. Gerade in den vergangenen Wochen gab es auch internationale Anfragen, erzählt sie: „Eine Studentin aus der Schweiz – und zwar vom historischen Institut von der Universität in Bern – war zu Besuch. Sie schreibt eine Masterarbeit und hat sich zum Thema Entwicklung des Frauen-Reitens hier angemeldet.“

Jetzt wollte die Schweizerin erstmal nur sehen, was das Museum zu bieten hat, sich sozusagen einen Überblick verschaffen – aber sie wolle wiederkommen:“Die Studentin war ganz begeistert, dass hier so umfangreiches Material zu finden ist. Sie hatte sich hier zu einer Voransicht angemeldet – und wird nächstes Jahr wiederkommen. Sie hat auch unseren großen Fotografien-Bestand gesehen und wird den wohl auch noch in ihre Arbeit mit einbeziehen“, berichtet die Leiterin der Bibliothek.

Ältestes Buch aus dem Jahr 1552

Dann zieht sich Britta Stühren ihre weißen Archivars-Handschuhe an und zeigt ein besonders wertvolles Buch: „Ich habe hier zunächst unser ältestes Buch rausgesucht – das nennt sich ‚Ordinie de calvacare‘ und ist von Federico Balzane – aus dem Jahre 1552 – in Venedig erschienen“, berichtet Stühren stolz.

Pferdebücher in der Hippologischen Bibliothek in Verden.

Auch eine riesiege Auswahl an Pferde-Magazinen hat die Bibliothek im Deutschen Pferdemuseum im Programm.

Diese Schätze des Museums in Verden haben sich inzwischen herumgesprochen, betont Christine Rüppel vom Deutschen Pferdemuseum: „Ja, in Fachkreisen hat das Museum sich einen Ruf erarbeitet. Die Historikerinnen und Historiker, die sich mit dem Thema beschäftigen, die haben uns inzwischen auf dem Schirm.“

Von „Bille und Zottel“ bis „Ostwind“

Aber nicht nur die: Die Bibliothek bietet auch pferdeverrückten Leserinnen und Lesern viel Interessantes an: „Es gibt natürlich ‚Bille und Zottel‘ – und heute gibt es dann eben ‚Ostwind‘ und neuere Titel, die verfügbar sind“, so Rüppel.

Diese Bücher stehen im gemeinsamen Bestand mit der Stadtbibliothek Verden – verbunden durch einen gläsernen Verbindungsgang. Sie können vor Ort gelesen werden, aber natürlich auch ausgeliehen werden. Für alle Interessierten bietet das Museum jetzt auch regelmäßig einen Austausch unter Pferdbuchliebhabern an – unter dem Titel „Meet and Read“.

Kinder vor einem Modell des Urpferdes im Deutschen Pferdemuseum in Verden

Das Haus zeigt die Kulturgeschichte der Tiere und lädt zu wechselnden Sonderausstellungen. Für Kinder gibt es spezielle Stationen.

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