Nach dem Cyberangriff auf den Berliner
Flughafen BER
müssen sich Reisende auf weitere Verspätungen, Ausfälle und lange
Wartezeiten
einstellen. „Die Firma hat uns informiert, dass es noch
mehrere Tage dauern kann, bis sie ein funktionsfähiges System bereitstellen“,
sagte ein Flughafensprecher der Nachrichtenagentur dpa. „Das ist sehr
bedauerlich und hat uns überrascht.“ Wann zum Normalbetrieb zurückgekehrt werden könne, sei aktuell nicht abzusehen.

Am Mittwochmorgen und -vormittag starteten fast alle Flugzeuge verspätet, wie die Website des Flughafens anzeigt. Teilweise handelte es sich um Verspätungen von 15 bis 20 Minuten, in vielen Fällen waren es jedoch ein bis zwei Stunden. Auch im Laufe des Tages sei weiter mit Streichungen und Verspätungen von Flügen zu rechnen, teilte der Flughafensprecher mit.

BER empfiehlt Reisenden Online- oder Self-Check-in

Man empfehle daher allen Fluggästen, sich bei der Fluggesellschaft zu erkundigen. Zudem sollten Reisende nach Möglichkeit den Online-Check-in oder die Self-Check-in-Automaten am Terminal nutzen, um Wartezeiten an den Schaltern zu vermeiden. Anschließend könne das Gepäck ohne Wartezeit an sogenannten Fast-Bag-Drop-Stationen aufgegeben werden.

Grund für die Verspätungen und Ausfälle ist eine Cyberattacke am Freitagabend. Nach Angaben der EU-Cybersicherheitsagentur
Enisa handelte es sich um einen Angriff mit sogenannter Ransomware, also
Schadsoftware, die Daten und Systeme verschlüsselt und erst gegen
Zahlung eines Lösegelds wieder freigibt.

Check-in, Boarding und Gepäckaufgabe funktionieren seither nur eingeschränkt
oder müssen aufwendig improvisiert werden
. In den vergangenen Tagen versuchten die Airlines, Passagiere per
Hand einzuchecken oder den Check-in mit externer Technik durchzuführen.

Gepäckaufgabe führt nach wie vor zu Problemen

Zwar funktioniere die Zuordnung zu den Flügen seit Dienstagmorgen wieder besser, die Gepäckmenge bringe den Flughafen personell und platztechnisch aber an seine Grenzen, sagte der Flughafensprecher. Koffer ausweichsweise im Handgepäck mitzunehmen, wie es einige Passagiere versucht hätten, sei nicht möglich: „Das funktioniert nicht, davon raten wir dringend ab.“ 

Neben dem Berliner Flughafen hatten infolge des Cyberangriffs auch die
europäischen Flughäfen in Brüssel, Dublin und London Heathrow Störungen und Probleme
bei der Passagierabfertigung gemeldet. 

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